MWC

Gear 2: Samsungs Smartwatches ticken mit Tizen

Die Koreaner setzen bei ihren Smartwatches Gear 2 und Gear 2 Neo auf das eigene Mobilbetriebssystem Tizen. Die Uhren erfassen mit einem Sensor die Herzfrequenz des Trägers – und können den Fernseher fernsteuern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 53 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Kurz vor dem Auftakt der Branchenmesse Mobile World Congress erlaubt Samsung einen Einblick in die Technik seiner zwei neuen Smartwatches: Wie die Kollegen von TechStage berichten, hören die Smartwatches auf die Namen Gear 2 und Gear 2 Neo, wobei das Neo-Modell eine günstigere Version der Gear 2 sein soll. Hauptunterschied: Die Gear 2 Neo kommt ohne Kamera, die Gear 2 hat eine mit 2 Megapixel für Fotos und 720p für Videos.

Der Namenszusatz Galaxy ist im Vergleich zum Vorgänger Galaxy Gear weggefallen, weil der Hersteller nun Tizen als Betriebssystem einsetzt. Bisher verrät Samsung wenig über das System. So sollen "Samsung Apps" auf den Geräten laufen – hier werden der Sprachassistent S Voice und der Instant Messenger ChatON genannt. Letzteren muss man zusätzlich herunterladen – das lässt einen Appstore vermuten. Zudem soll es Apps von eBay, Evernote und einigen Automarken geben. Auf dem Vorgänger lief eine stark angepasste Version von Android 4.3.

Samsung Gear 2 und Gear 2 Neo (8 Bilder)

Samsung Gear 2 und Gear 2 Neo

(Bild: Samsung)

Wie die Galaxy Gear entfalten die neuen Smartwatches ihr Potenzial erst, wenn sie per Bluetooth 4.0 an ein aktuelles Samsung-Smartphone angeschlossen werden. Laut Hersteller verstehen sich "mehr als ein Dutzend" Modelle mit den Geräten – welche genau, ist noch unbekannt. Sind Smartphone und Smartwatch verbunden, wird der Nutzer von der Uhr über eingehende Nachrichten und Anrufe informiert. Doch auch ohne Telefon funktionieren die Gears – beispielsweise als MP3-Player.

An der Hardware hat sich ebenfalls einiges geändert: Bei beiden Modellen kann ein Sensor die Herzfrequenz messen, um sie beispielsweise in Fitness-Apps aufzuzeichnen und zu analysieren. Per Infrarotschnittstelle steuern die Gears Fernseher, Settop-Boxen und Audioanlagen. Die Kamera sitzt jetzt im Gehäuse der Uhr und nicht mehr im Armband. Das Armband ist austauschbar und in drei Farben erhältlich. Zwar ist das Gehäuse knapp ein Millimeter dünner geworden, bleibt mit 1 Zentimeter aber immer noch recht klobig. Angeblich soll der Akku mit 300 mAh zwei bis drei Tage halten. Beim Vorgänger war die Betriebszeit von nur einem Tag bei normaler Nutzung einer der Hauptkritikpunkte. Der Prozessor hat nun zwei Kerne mit 1 GHz. RAM und Flashspeicher bleiben 512 MByte beziehungsweise 4 GByte groß. 320 × 320 Pixel zeigt das 1,63 Zoll große AMOLED.

Wichtigste Weiterentwicklung scheint das Betriebssystem zu sein. Was es taugt, wird sich spätestens ab Montag auf dem MWC zeigen. Ab April wird man die Gear 2 und Gear 2 Neo kaufen können. Zu Preisen hat sich Samsung noch nicht geäußert. (hcz)