Gorleben soll kein Atommüll-Endlager werden

Seite 3: Phasen der Suche

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In der ersten Phase werden nur Daten ausgewertet, die schon vorhanden sind. In der zweiten Phase wird an möglichen Standorten dann auch gebohrt und gemessen – dabei werden weitere Regionen ausgeschlossen. In einer dritten Phase werden dann Erkundungsbergwerke gebaut, um noch gründlicher zu prüfen, welches der beste Ort sein könnte.

Der Zwischenbericht markiert eine wichtige Etappe im Suchprozess. Die darin benannten Teilgebiete sind solche, "die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten lassen", wie es im Gesetz heißt. Andere Kriterien wurden dagegen noch nicht berücksichtigt. Die Gebiete können daher noch ziemlich groß sein, es sollen mindestens 10 und höchstens 100 werden. In dem Bericht steht für jedes Teilgebiet, warum es in der Auswahl ist. Orte außerhalb der Teilgebiete kommen schon mal nicht in Frage – aber Orte in einem Teilgebiet sind längst nicht als Standort ausgewählt.

Das operative Geschäft der Endlagersuche liegt in den Händen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die auch den Zwischenbericht veröffentlicht. Das neue Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die Aufsicht und ist dafür verantwortlich, dass es gesetzeskonform zugeht. Das Amt bindet auch die Öffentlichkeit ein. Die Oberaufsicht liegt beim Bundesumweltministerium.

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

Die Suche wurde noch einmal von vorn angefangen, unter anderem da sich die Anwohner des in den 70er Jahren aus heute nicht mehr ganz nachvollziehbaren Gründen geplanten Endlagers in Gorleben jahrzehntelang wehrten. Gorleben wurde zu einem Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung, dafür stand zum Beispiel die "Republik Freies Wendland". Um diesen tiefen gesellschaftlichen Konflikt zu befrieden, wurde die Endlager-Suche neu aufgenommen, das Gesetz dazu gibt es seit 2013. Diesmal soll es streng wissenschaftlich und transparent zugehen. Die Bürger sollen genau wissen, warum welche Region am Ende ausgewählt wird.