Foxconn darf auch Apples AirPods produzieren – in indischer Großfabrik

200 Millionen US-Dollar steckt der taiwanische Auftragsfertiger in ein neues Werk für AirPods in Telangana. Bislang baut Foxconn schon 70 Prozent aller iPhones.

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Indische Flagge und AirPods

Indische Flagge und AirPods.

(Bild: siam.pukkato/Shutterstock.com / Apple)

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Es wäre ein weiterer wichtiger Schritt, Apple vom Standort China unabhängiger zu machen: Der Fertiger Foxconn aus Taiwan hat einem Medienbericht zufolge einen großen Auftrag für AirPods gewonnen, die künftig (auch) in Indien hergestellt werden sollen. Mehr als 200 Millionen US-Dollar an Investitionsmitteln sollen dafür in eine neue Fabrik im Bundesstaat Telangana im Süden des Landes fließen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei informierte Personen.

Dass in Indien eine AirPods-Fertigung aufgebaut werden soll, ist bereits seit längerem bekannt und hatte sich abgezeichnet. So hieß es Anfang des Jahres, dass Apple einen Betrieb zur Herstellung wichtiger Komponenten für die True-Wireless-Ohrstöpsel auf dem Subkontinent gefunden habe. Die indische Tochter des US-amerikanischen Auftragsfertigers Jabil baut die AirPods-Einfassungen aus Kunststoff. Diese könnten dann von Foxconn gleich vor Ort verwendet werden – und nicht erst in China oder Vietnam, wo die Audiogeräte derzeit entstehen.

Derzeit ist noch unklar, wie groß das Auftragsvolumen ist – angesichts der Kosten für die Fabrik könnte es aber signifikant sein. Foxconn ist Apples zentraler Fertiger für das iPhone und deckt dort 70 Prozent der gesamten Herstellung ab. AirPods baut die Firma allerdings bislang nicht, diese kommen von anderen Auftragsproduzenten wie Luxshare ICT. Dieser chinesische Fertiger hatte wiederum bereits Standorte in Vietnam deutlich ausgebaut.

Eine informierte Person, die mit Reuters sprach, gab an, Foxconn habe intern monatelang darüber debattiert, ob das Unternehmen überhaupt AirPods fertigen solle, da die Margen relativ gering sind. Schließlich habe man sich doch dafür entschieden, "um das Engagement mit Apple zu verstärken", hieß es – also gute Stimmung in der Beziehung zu machen. Zuletzt hatte es massive Probleme bei der iPhone-Fertigung im chinesischen Zhengzhou gegeben, wo Foxconn das damals einzige Werk betreibt, in dem die Pro-Modelle entstehen. Das kostete Apple Teile des Weihnachtsgeschäfts.

Die Fabrik in Telangana soll von der Foxconn-Tochter Foxconn Interconnect Technology gebaut werden und frühestens Ende 2024 an den Start gehen. Die Entscheidung, nach Indien zu gehen, traf Apple. Foxconn erhofft sich Folgeaufträge. Das Unternehmen konkurriert neben Luxshare ICT unter anderem auch mit den direkten taiwanischen Wettbewerbern Pegatron und Wistron.

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(bsc)