HP sieht sich auf dem Weg zur Transistor-Alternative

Ein gesteuerter Schalter, aufgebaut aus Nanodrähten und organischen Molekülen, soll Transistoren in der Zukunft ablösen.

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Ein gesteuerter Schalter, aufgebaut aus Nanodrähten und organischen Molekülen, soll Transistoren in der Zukunft ablösen. Die Forscher Philip J. Kuekes, Duncan R. Stewart und R. Stanley Williams von Hewlett-Packard arbeiten gemeinsam mit der Universität von Kalifornien und mit Fördermitteln des US-Verteidigungsministeriums schon seit Jahren am so genannten "Crossbar Latch", dem Logik-Schaltelement der Zukunft. Für die mit diversen   Patenten abgesicherte und mit Preisen gewürdigte Technik haben sie schon Anwendungen wie Multiplexer und Speicherchips demonstriert, nun seien weitere Schritte für den Einsatz in der allgemeinen Logik gelungen, berichten die Wissenschaftler der HP-Laborsparte Quantum Science Research (QSR) in der aktuellen Ausgabe des Journal of Applied Physics. Crossbar Latches in Kombination mit vergleichsweise einfachen organischen Molekülen können demnach logische Operationen wie NOT ausführen, Informationen speichern und mit den korrekten Spannungspegeln wiederherstellen.

Ein Antrieb der intensiven Forschungen liegt in der Einschätzung, dass sich die heute üblichen CMOS-Transistoren nicht beliebig verkleinern lassen werden -- selbst wenn die Forscher Herausforderungen wie die Entwicklung der EUV-Technik für 32-Nanometer-Strukturen und das Leistungsproblem in den Griff bekommen, rechnet man im Laufe der nächsten zehn bis 20 Jahre mit dem Ende der Transistor-Strukturverkleinerung. Alle großen Halbleiterkonzerne beschäftigen sich deshalb intensiv (und mit massiver Förderung) mit der Nano-Technik und haben Nano-Schaltelemente beispielsweise als Transitor-Ersatz mit Frequenzen bis zu 2,6 GHz entwickelt. (ciw)