Mercedes-Benz investiert Millionen in humanoide Apollo-Roboter von Apptronik
Mercedes-Benz setzt in der Produktion auf humanoide Roboter. Die laufende Kooperation mit Apptronik wird fortgeführt, das Robotikunternehmen erhält Geld.

Ein Apollo-Roboter im Einsatz bei Mercedes-Benz.
(Bild: Mercedes-Benz)
Nachdem bereits seit etwa einem Jahr testweise humanoide Roboter von dem US-Robotikunternehmen Apptronik in den Mercedes-Benz-Werken im ungarischen Kecskemet und Berlin arbeiten, hat sich Mercedes-Benz für eine Beteiligung an Apptronik entschieden. Die beiden Firmen unterzeichneten am Dienstag eine entsprechende Vereinbarungserklärung in Marienfelde, teilte der Konzern mit. Demnach will Mercedes-Benz "einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" in Apptronik stecken. Genauere Angaben zur Investitionssumme machte Mercedes-Benz nicht.
Vor genau einem Jahr hatten Mercedes-Benz und Apptronik bereits eine Vereinbarung darĂĽber getroffen, humanoide Apollo-Roboter des Unternehmens in der Automobilproduktion einzusetzen. Seitdem arbeiteten weniger als zehn Apollos in den beiden Werken Kecskemet sowie Berlin-Marienfelde, dem Mercedes-Benz Digital Factory Campus, seit 2022 das globale Kompetenzzentrum fĂĽr die Digitalisierung der Produktion von Mercedes-Benz.
Die humanoiden Roboter wurden in einer Testumgebung einer Produktionsanlage eingesetzt und haben dabei Daten gesammelt, um sie damit fĂĽr die Produktion zu trainieren. Die praktischen Handgriffe dafĂĽr wurden den Robotern ĂĽber Teleoperation von erfahrenen Mercedes-Benz-Arbeitern sowie Augmented Reality (AR) vermittelt. Die Apollo-Roboter konnten mit diesen Daten dann Handgriffe exakt ausfĂĽhren.
Autonomes Agieren
Nun soll der nächste Schritt folgen: Die humanoiden Apollos sollen autonomer werden und selbstständig Aufgaben ausführen – etwa in der Logistik. Roboter machen weniger Fehler als menschliche Arbeiter beispielsweise beim Picking, dem Einsammeln von Teilen aus Lagerboxen. Auch mit dem Tragen höherer Gewichte hat der Roboter keine Probleme. Bis 25 kg kann ein Apollo-Roboter stemmen. Dabei hält der Roboter lange durch. Mit einer Akkufüllung rund vier Stunden.
Die Roboter sollen stupide Aufgaben übernehmen und keine Menschen ersetzen. Vorerst sind also menschenleere Produktionshallen nicht zu befürchten. Am Anfang sollen sie einfache Aufgaben erledigen und etwa Teile, auch größere Module, an die Produktionslinien transportieren. Hinzu kommen kleinere Montagearbeiten. Außerdem sollen sie bei der Qualitätskontrolle aushelfen.
Ăśber die Kosten schweigen sich Mercedes-Benz und Apptronik weitgehend aus. Der Preis der humanoiden Roboter sollte aber pro StĂĽck einen zweistelligen Tausend-Euro- oder Dollar-Betrag nicht ĂĽberschreiten, heiĂźt es von Mercedes-Benz.
(olb)