BMW und humanoide Roboter: Figure 01 soll in Automobilproduktion kommen

BMW und Figure haben eine Vereinbarung geschlossen, um zu evaluieren, wie der humanoide Roboter Figure 01 in der Automobilproduktion eingesetzt werden kann.

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Der humanoide Roboter Figure 01 soll Einzug in BMW-Autofabriken halten.

(Bild: Figure)

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Das Robotikunternehmen Figure und der Autokonzern BMW, genauer der US-Ableger BMW Manufacturing Corporation in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina, haben eine Vereinbarung geschlossen, gemeinsam auszuloten, wie der humanoide Roboter Figure 01 in der Automobilproduktion eingesetzt werden kann. Das teilte Figure am Donnerstag mit. Der Roboter könnte als Allzweckroboter flexibel eingesetzt werden und so Kosten sparen, so die Überlegungen von BMW.

Humanoide Roboter können in der Fertigung Prozesse automatisieren, die zu gefährlich, stupide, schwer und mühsam sind, um sie von Menschen durchführen zu lassen. Zugleich ermöglicht ihre menschliche Form den Einsatz in Arbeitsumgebungen, die für den Menschen geschaffen sind. Die Arbeitsumgebung muss dann nicht extra für den Einsatz eines Roboters umgebaut werden. Menschliche Mitarbeiter werden so entlastet und können sich auf Aufgaben konzentrieren, die nicht oder nicht so einfach automatisiert werden können.

Die Vereinbarung zwischen BMW Manufacturing und Figure sieht vor, zunächst einen "meilensteinbasierten Ansatz" zu verfolgen. In einer ersten Phase der Zusammenarbeit soll geklärt werden, in welcher Weise sich der Figure 01 oder spätere Versionen in der Automobilproduktion einsetzen lassen. Dazu sollen genaue Anwendungsfälle identifiziert werden.

Ist dies abgeschlossen, wird der Roboter in einer zweiten Phase fit für den Einsatz gemacht. Dabei wollen beide Unternehmen zusammenarbeiten, um kontinuierlich Verbesserungen hinsichtlich der Künstlichen Intelligenz, Robotersteuerung, Fertigungsvirtualisierung und Roboterintegration zu erzielen. Der Plan ist, den Roboter dann schrittweise in der BMW-Fertigungsstätte in Spartanburg einzusetzen.

"Die Automobilindustrie und damit auch die Produktion von Fahrzeugen entwickeln sich rasant weiter. BMW Manufacturing ist bestrebt, innovative Technologien in unsere Produktionssysteme zu integrieren, um unsere Zukunft als Branchenführer und Innovator voranzutreiben. Der Einsatz von Universalrobotern hat das Potenzial, die Produktivität effizienter zu gestalten, die wachsenden Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen und es unserem Team zu ermöglichen, sich auf die vor uns liegende Transformation zu konzentrieren", sagt Dr. Robert Engelhorn, Präsident und CEO von BMW Manufacturing.

Überdies dürfte der Einsatz von Robotern in der Fertigung eine Reihe weiterer Vorteile haben. Humanoide Roboter werden nie müde, arbeiten nahezu rund um die Uhr und verursachen wenig Kosten. Sie können als Allzweckroboter flexibel an unterschiedlichen Stellen in der Produktion eingesetzt werden. Insbesondere neue Fertigungslinien können so schneller aufgebaut und in Betrieb genommen werden.

Figure 01 steht in direkter Konkurrenz zu Teslas Allzweckroboter Optimus Bot. Optimus befindet sich technisch auf ähnlichem Niveau. Tesla ist bestrebt, ihm unterschiedliche Fähigkeiten beizubringen, um ihn zunächst in der hauseigenen Produktion von Elektrofahrzeugen einzusetzen. Zusätzlich soll sich der Roboter auch für andere Einsatzgebiete jenseits des industriellen Einsatzes eignen, etwa für die Nutzung in Laboren, privaten Haushalten und für Weltraumerkundungen.

(olb)