IBM präsentiert die nächste Generation erweiterbarer Xeon-Server

Mit dem eServer xSeries 460 kündigt IBM eine neue Generation der von 4 bis auf 32 Prozessoren erweiterbaren Xeon-MP-Server an.

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Mit dem eServer xSeries 460 kündigt IBM eine neue Generation der von 4 bis auf 32 Prozessoren erweiterbaren Xeon-MP-Server an. Herzstück dieser "skalierbaren" Server ist die dritte Generation des unter Federführung des heutigen AMD-Fellows und IBM-Veterans Rich Oehler seit 1999 entwickelten Summit-Chipsatzes, den IBM unter dem Namen Enterprise X-Architecture in der XA32-Variante für Xeons einsetzt. Mit dem x440 startete diese Architektur 2002, bei der sich mehrere Server-Chassis mit jeweils vier bis acht Prozessoren über externe, InfiniBand-ähnliche Links zu einem großen, partitionierbaren Server zusammenschalten lassen. Der x460 als Nachfolger des x445 enthält nun mit dem "Hurricane"-Chipsatz X3 die dritte Summit-Generation, die vor einigen Wochen bereits im x366 debütierte.

Im Vergleich zu seinen Vorgängern bringt der X3-Chipsatz Unterstützung für EM64T-Xeons (IBM nennt den Chipsatz jetzt kurz XA-64e), jeweils einen FSB667-Frontsidebus-Port für zwei Potomac-Xeons, die später ja noch in Doppelkern-Version (Paxville) erscheinen sollen, bis zu 64 GByte zweikanaligen DDR2-Speicher pro Chassis, 256 MByte Level-4-Cache, Hot-Swap-Speicher und PCI-X-2.0-Unterstützung (PCI-X- und PCI-kompatibel, aber nicht mit PCI Express).

Wegen der höheren Wärmeentwicklung musste IBM die Prozessor-Packungsdichte verringern: Statt bis zu acht Prozessoren in ein 4-HE-Gehäuse passen jetzt nur vier der MP-Xeons in ein 3-HE-Gehäuse, allerdings später ja auch Doppelkern-Versionen. Für einen 32-Sockel-Server benötigt man jetzt acht Chassis, die in einem Server-Rack insgesamt 24 Höheneinheiten belegen; dafür passen aber auch 512 GByte Speicher hinein; mit Doppelkern-Prozessoren erhält man eine 64-Wege-Maschine. Der Vorgänger wurde nur selten voll ausgebaut, weil die 32-Bit-Prozessoren mit PAE nur maximal 64 GByte Speicher adressieren konnten. Eine Neuheit ist auch der Einsatz von Serial-Attached-SCSI-(SAS-)Laufwerken im 2,5-Zoll-Format: Sechs Hotswap-Steckplätze stehen bereit, der Hostadapter ist auf dem Mainboard integriert.

Wie es traditionell üblich ist, garniert IBM den Produktstart mit einem Benchmark-Rekord: Im TPC-C erreicht der x460 mit acht 3,33-GHz-Xeons (jeweils 8 MByte L3-Cache, insgesamt 512 MByte L4-Cache und 128 GByte Hauptspeicher) mit einem Durchsatz von 250,975 tpmC den höchsten Wert aller 8-Wege-Server. Er ist damit deutlich schneller als der (allerdings auch wesentlich günstigere und etwas kompaktere) HP ProLiant DL585 mit vier Doppelkern-Opterons. Dabei setzte IBM bereits die x64-Version von Windows Server 2003 Enterprise ein (und die eigene Datenbank DB2 UDB 8.2), während HP noch mit der 32-Bit-Windows-Version gemessen hat.

Außer unter Windows läuft der IBM-Server auch unter Linux (Red Hat, Novell/Suse). Ab Mitte Juni sollen x460-Systeme zu Preisen ab 18.129 US-Dollar zu haben sein, eine typische Acht-Wege-Konfiguration dürfte laut IBM 72.182 US-Dollar kosten. IBM ist mit mehr als 54 Prozent Marktanteil Marktführer bei den Servern mit acht und mehr Intel-Prozessoren. Die von Rich Oehler aufgebaute und dann von dem Auftragsfertiger Sanmina-SCI übernommene Spezialfirma Newisys hat den Liefertermin für ihre Extendiscale-Opteron-Server mit Horus-Chip noch nicht präzisiert -- diese zielen mit acht bis 32 Sockeln genau auf den Markt des IBM x460. Im Bereich der Acht-Opteron-Maschinen ist zurzeit vor allem Iwill mit dem H8501 aktiv, ab dem dritten Quartal will Tyan das K8QW (S4881) in Serie fertigen und im vierten Quartal auch das damit bestückte Server-Barebone VX50. Während Iwill noch auf den alten AMD-8000-Chipsatz setzt, wird Tyan neben PCI-X-1.0-Slots dank des Nvidia Nforce Professional immerhin zwei PCIe-x16-Slots anbieten können. (ciw)