IDF: Viiv im Wohnzimmer, nahtlos und körperwarm

Während manche DVD-Player im Betrieb angeblich fast die Temperatur eines frisch gebrühten Kaffees erreichen (über 73 Grad), soll ein Viiv-PC höchstens 40 Grad Celsius erreichen. Eine Spielkonsole sei mit 32 Grad etwas kühler, dafür aber lauter, behauptete Don MacDonald. Der Vizepräsident von Intels Digital Home Group hatte eine Menge Zahlen zusammengetragen, um die Eignung seiner im Januar vorgestellten Consumer-Plattform zu unterstreichen. Wohnzimmertauglich mache ihn aber vor allem die einfache Bedienung, glaubt MacDonald. Knapp vier Minuten dauerten nach dem Einschalten die Installation und Einrichtung eines Viiv-Systems durch einen Intel-Profi. Und die native Unterstützung "aller gängigen Mediaformate" durch die Viiv-Software soll Arbeit und Ärger ersparen. Zwischen verschiedenen Datenformaten kann der PC nahtlos übersetzen. So wurde bei der Vorführung etwa eine Datei aus einem DV-Camcorder in Echtzeit zum Abspielen in MPEG-2 umcodiert. Ein Secure Premium Content Module (SPCM) transkodiert dabei auch Windows-DRM-geschützte Daten um in per DTCP-IP verschlüsselte Streams, die sich dann auf anderen Viiv-Geräten im Haus ansehen lassen sollen.

Viel Arbeit sei auch in die einfach bedienbare Oberfläche investiert worden, erklärte MacDonald. Insgesamt über eine Million Programmzeilen wurden für diese Qualitätsstandards erstellt. Trotzdem funktioniert noch nicht alles reibungslos. Die "tastenlose Fernbedienung" beispielsweise, bei der Funktionen per Mikrofon und Spracheingabe aufgerufen werden, drohte MacDonald im Stich zu lassen und reagierte erst beim vierten Versuch.

Über 240 verschiedene Viiv-Designs können Privatnutzer in den nächsten Monaten erwarten, versprach MacDonald, und führte gleich einige Konzeptstudien vor, darunter einen PC im diskusförmigen, weißen Keramikgehäuse namens Kapsel des gleichnamigen schwedischen Herstellers sowie ein passiv gekühltes System des deutschen Produzenten Box 1.

Zum Intel Developer Forum 2006 siehe auch:

• Showdown zwischen Intel und AMD
• Intel stellt "Core"-Microarchitektur vor
• Intel lüftet den LaGrande-Schleier
• Intel veröffentlicht neuen, schnelleren Datensicherungsalgorithmus
• AMD zeigt DDR2-Opteron und Dual-Core-Turion
• Intel auf dem Weg zu Hunderten von Prozessorkernen

(Erich Bonnert)/ (ciw)