ISC'13: AMD zeigt Server-Roadmap mit ARM-Opterons

Der Prozessor-Hersteller AMD hat anlässlich der Supercomputer-Konferenz ISC'13 neue Pläne für Server-CPUs veröffentlicht. 2014 sind ARM-Opterons geplant und welche mit Steamroller-Kernen.

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Von
  • Christof Windeck

Der Prozessor-Hersteller AMD hat anlässlich der Supercomputer-Konferenz ISC'13 neue Pläne für Server-CPUs veröffentlicht: Im kommenden Jahr sind erste ARM-Opterons mit 64-Bit-tauglichen Cortex-A57-Kernen geplant, Codename: Seattle. Sie zielen vor allem auf Microserver. Außerdem will AMD in der ersten Hälfte des Jahres 2014 den "Berlin"-Opteron für Single-Socket-Server mit einer einzigen CPU und klassischer Steckfassung bringen; es dürfte sich um einen engen Verwandten des für Ende 2013 angekündigten Notebook- und Desktop-Prozessors Kaveri handeln, der in die Fassung FM2+ passen soll.

2014 kommen Server-Prozessoren namens Warsaw, Berlin und Seattle, letztere mit ARM-Cores.

(Bild: AMD)

Schon im ersten Quartal 2014 sollen neue "Warsaw"-Opterons für Server mit zwei oder vier CPU-Fassungen kommen, die allerdings weiterhin in vorhandene Mainboards passen. Dieses "seamless Upgrade" ist zwar praktisch, geht aber nur mit sehr kleinen Verbesserungen einher: Weiterhin handelt es sich um Prozessoren mit Piledriver-Kernen, also der zweiten Bulldozer-Generation – solche stecken ja schon in den aktuellen Opteron-6300-Typen alias Abu Dhabi für Serverboards mit ein, zwei oder vier G34-Fassungen. Die Neulinge sollen aber etwas billiger werden und es soll sparsamere Versionen geben. AMD erwähnt auch den OCP-kompatiblen Open 3.0 Server.

Den "Berlin"-Opteron soll es in CPU- und APU-Versionen geben, also mit oder ohne GPU-Teil.

(Bild: AMD)

Spannender ist da schon Berlin, der wie Kaveri vier Steamroller-Kerne und eine Graphics-Core-Next-(GCN-)GPU nach HSA-Konzept vereint. AMD erwähnt die Unterstützung von SO-DIMMs, was auf Microserver zielt. Berlin steuert aber auch bis zu vier normale DDR3-Speichermodule an; mit künftigen 16-GByte-UDIMMs – RDIMMs werden nicht unterstützt – könnten dann 64 GByte RAM möglich werden. Etwas widersprüchlich sind die Angaben zu PCI Express: Im Blockschaltbild steht "PCI-e 2", für den System Controller Hub – also den zugehörigen Ein-Chip-Chipsatz – erwähnt AMD "PCI-e Gen 2 / 3".

Noch höhere Integration bringt dann das ARM-SoC Seattle, von dem AMD im ersten Quartal 2014 Muster an Entwickler liefern will. Zunächst stecken acht Cortex-A57 drin, später 16. Sie takten mit mehr als 2 GHz. So erreichen sie die "zwei- bis vierfache" Performance der kürzlich als Opteron X angekündigten Kyoto-SoCs mit vier Jaguar-Kernen.

Bis zu 64 GByte RAM sollen möglich sein, ein PCI Express Root Complex und Controller für 10-Gigabit-Ethernet sind eingebaut. AMD hebt das Freedom Fabric hervor, das das Unternehmen mit der Übernahme von SeaMicro einkaufte: Über diese PCIe-verwandte Schnittstelle kommunizieren die Prozessoren in den dicht gepackten SeaMicro-Microservern. (ciw)