Infineon: Milliardenbau trotz Kurzarbeit

Trotz massiver Sparmaßnahmen und Umsatzeinbrüchen hält der angeschlagene Chip-Hersteller Infineon am Bau einer neuen Firmenzentrale in München fest.

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Trotz massiver Sparmaßnahmen und Umsatzeinbrüchen hält der angeschlagene Chip-Hersteller Infineon am Bau einer neuen Firmenzentrale in München fest, meldet die "Welt am Sonntag" in einem Bericht. Nach Informationen der Zeitung will Konzernchef Ulrich Schumacher am kommenden Freitag das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Bis zum Spätsommer 2003 solle in Neubiberg bei München auf 62 Hektar ein Bürokomplex für 7000 Mitarbeiter entstehen. Die Kosten werden dem Bericht zufolge auf eine Milliarde Mark veranschlagt. Das Campeon genannte Projekt betreibt die Firma MoTo als Bauherr, während Siemens-Tochter Infineon offiziell nur als Mieter auftritt.

Erst am vergangenen Montag hatte Infineon die Hälfte der Belegschaft in den Werken München und Regensburg in Kurzarbeit geschickt. Für rund 2500 Betroffene gelten ein halbes Jahr verkürzte Arbeitszeiten. Infineon hatte die Sparmaßnahme im Juli als Reaktion auf drastische Verluste in Folge der Krise am Markt für Halbleiter angekündigt.

Außerdem streicht das Unternehmen wie geplant rund 5000 Arbeitsplätze, knapp die Hälfte davon noch in diesem Jahr. Am Standort Dresden mit mehr als 3000 Mitarbeitern ist vorerst keine Kurzarbeit geplant. In den vergangenen Wochen hatten Spekulationen über eine drohende Zahlungsunfähigkeit das Unternehmen zusätzlich belastet. (jes)