Intel gibt Umsatzwarnung und streicht 5.000 Stellen

Intel erwartet um 25 Prozent niedrigere Umsätze; zusätzlich baut der Konzern 6 Prozent der Stellen ab.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nun trifft die PC-Flaute und die sich abkühlende US-Konjunktur auch den weltweit größten Chiphersteller: Intel erklärte am gestrigen Donnerstagabend, der Umsatz im ersten Quartal werde die Erwartungen nicht erfüllen. Das Unternehmen teilte nach Börsenschluss weiter mit, wegen der sich abkühlenden Wirtschaft und der rückläufigen Nachfrage für Personalcomputer und Netzwerkausrüstungen müssten 5000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Analysten rechnen bei Intel mit 21 Cent Gewinn pro Aktie im ersten Quartal. Im Schlussquartal 2000 hatte Intel 8,7 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Der Umsatz im ersten Quartal 2001 werde um 25 Prozent niedriger sein als im vierten Quartal 2000, gab Intel nun bekannt. Im Januar hatte Intel einen Umsatzrückgang von nur 15 Prozent vorhergesagt. Der Abbau von 5000 Stellen, der über neun Monate erfolge, entspreche sechs Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl, sagte Intel. Den Stellenabbau hofft Intel vor allem durch freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern und normale Fluktuation erreichen zu können.

"Wir sehen nun eine Schwäche der Computer- und der Telekommunikationsindustrie in allen Märkten, erklärte Sean Malony, bei Intel für das weltweite Markteting zuständig. Die Nachfrage sei absolut nicht so, wie Intel sie gerne hätte. Der Konzern habe aber keine Marktanteile im Markt für Desktop-PCs verloren. Aber die Nachfrage nach Servern sei stark zurückgegangen, und daher seien auch die durchschnittlichen Erlöse für Prozessoren, die Intel erzielen könne, gesunken. Intel-Manager betonten aber erneut , dass man die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen nicht zurückschrauben werde, wie dies an der Börse erwartet wurde. Intel-Chef Craig Barrett hatte dies bereits vor einigen Tagen als keine vernünftige Strategie bezeichnet: Die Krise werde wieder vorüber gehen, und dann müsse man für den Aufschwung vorbereit sein.

Im nachbörslichen Handel fielen die Intel-Aktien um 8,3 Prozent auf 30,50 Dollar. Während der normalen Handelszeiten hatte der Titel um 31 Cent auf 33,25 Dollar zugelegt. In den zurückliegenden 12 Monaten büßten Intel-Aktien 42 Prozent ihres Wertes ein. (jk)