Intel veröffentlicht Spezifikationen für Pentium 4 mit 65-Nanometer-Strukturen

Ohne große Ankündigungen hat Intel die Spezifikationen der 65-Nanometer-Versionen des Pentium 4 veröffentlicht, die demnach sparsamer sind als ihre Prescott-Vorgänger. Ursprünglich war erwartet worden, dass Intel die neuen Pentium-4-Modelle der 600er-Baureihe mit 65-Nanometer-"Cedar-Mill"-Kernen zeitgleich mit ihren Pentium-D-Verwandten der 900er-Serie Anfang Januar vorstellt. Diese vier Pentium-D-Typen und der Pentium Extreme Edition 955 enthalten zwei separate Dice, die Intel gemeinsam mit dem Codenamen Presler bezeichnet hat. Der Cedar Mill entspricht sozusagen einem halben Presler und enthält rund 188 Millionen Transistoren – rund elf Prozent mehr als sein 90-nm-Vorgänger Prescott 2M.

Im Vergleich zu den seit ihrer Einführung in puncto Energiebedarf zwar deutlich verbesserten, aber immer noch sehr durstigen Prescott-Kernen gibt sich der Cedar Mill vergleichsweise genügsam: Sämtliche Versionen (Pentium 4 631/3,0 GHz, Pentium 4 641/3,2 GHz, Pentium 4 651/3,4 GHz, Pentium 4 661/3,6 GHz) sollen laut Datenblatt mit einer Thermal Design Power (TDP) von 86 Watt auskommen (A-Kennlinie, PRB=0) – ihre Vorgänger benötigen bis zu 115 Watt (B-Kennlinie).

Leider teilen die ersten B1-Steppings laut Specification Update   den SpeedStep-Bug ihrer Presler-Verwandtschaft: Die Stromsparfunktionen lassen sich wegen eines Signalproblems im Frontsidebus nicht ohne weiteres nutzen. Intel will deshalb möglichst bald ein neues Stepping ausliefern.

Während alle neuen Pentium-D-Modelle sowie der Pentium 4 662 und 672 die Virtualisierungsunterstützung VT bieten, fehlt diese Funktion bei den Cedar-Mill-Typen. Laut Intel-Preisliste kosten die neuen Pentium-4-600-Modelle dasselbe wie ihre Vorgänger mit jeweils gleicher Taktfrequenz und man kann davon ausgehen, dass sie auch ebenso schnell rechnen. (ciw)