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Intel will Plattformen für Billig-PCs und -Notebooks schon im Mai vorstellen

Möglicherweise bringt Intel den 45-Nanometer-Billigprozessor Diamondville bereits einige Monate früher auf den Markt als zunächst erwartet.

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Mit besonders kompakten und deshalb billiger produzierbaren x86-Prozessoren will Intel den CPU-Ausstoß deutlich steigern – unter anderem, um die bald vier laufenden 45-Nanometer-Chipfabriken ordentlich auszulasten. Der erste dieser neuen 45-nm-Chips soll der besonders sparsame UMPC- und MID-Prozessor Silverthorne werden, dessen Vorstellung Intel-Chef Paul Otellini als die für sein Unternehmen seit Jahren "wichtigste Produkteinführung" bezeichnet hat. Silverthorne ist das Herz der MID-Plattform Menlow, mit der Intel in neue Märkte neben dem PC-, Notebook- und Servergeschäft vordringen will. Zu Menlow gehört noch der "Single-Chip-Chipsatz" Poulsbo, außerdem will Intel weitere Komponenten wie USB-SSDs verkaufen und hat gemeinsam mit Freescale einen mehrkanaligen Spannungswandler-Chip für sparsame Mobilgeräte entwickelt.

Ein weiteres Geschäftsfeld sind Billigrechner, die den Markt der klassischen x86-Rechner um neue Käuferschichten vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern massiv erweitern sollen. Auch hier geht es potenziell um Stückzahlen im Bereich von über 100 Millionen jährlich – das entspricht ungefähr dem aktuellen Volumen des gesamten Notebook-Marktes.

Der 45-nm-Prozessor Diamondville ist eng mit dem Silverthorne verwandt, soll aber nicht so sparsam sein – aber dafür möglicherweise noch billiger. Er soll in der Plattform mit dem Codenamen Shelton'08 antreten, von der es nach Spekulationen Varianten für Desktop-Rechner und Notebooks geben soll. Die taiwanische DigiTimes meldet nun unter Berufung auf die üblichen Verdächtigen (nämlich Quellen bei Mainboard-Herstellern), dass Shelton'08 bereits im zweiten Quartal 2008 starten soll. Potenziell könnte Diamondville in Produkten wie der nächsten Generation des Asus EeePC zum Einsatz kommen und dort dank niedriger Leistungsaufnahme (wie beim XO-Laptop des OLPC-Projekts) einen Lüfter überflüssig machen; nach Spekulationen sollen Diamondville-Prozessoren mit 4 bis 8 Watt auskommen.

Die DigiTimes berichtet, dass eine Desktop-Version von Shelton'08 mit einem fest verlöteten Prozessor mit der Typennummer 230 bestückt sein soll, der 1,6 GHz Taktfrequenz am FSB533 erreicht und 512 KByte L2-Cache mitbringt. Es sei auch eine Dual-Core-Version geplant. Zum Vergleich: Beim Celeron 220 auf dem aktuellen Intel-Billigboard D201GLY2 handelt es sich um einen x64-Einzelkern mit 1,2 GHz, FSB533 und 512 KByte L2-Cache, der eine TDP von 19 Watt erreicht.

Eine Mobilversion des Diamondville heißt laut DigiTimes N270 und soll (wie Silverthorne) Hyper-Threading unterstützen. Als Chipsatz soll ein 945GSE mit integriertem Grafikprozessor und der Southbridge ICH7-M zum Einsatz kommen. Angeblich plant MSI bereits einen EeePC-Konkurrenten mit diesen Komponenten. Auf der CeBIT stellt Intel im Pavillon P33 aus, Asus in Halle 26 an Stand D39/E40 und MSI in Halle 21 an Stand B34. (ciw)