Internet-Datenvolumen wächst weiter rasant an – inklusive CO₂-Ausstoß

Internetsurfer in Deutschland verbrauchten 2021 fast doppelt so viel Datenvolumen wie zwei Jahre zuvor. Schätzungen zufolge waren es 100 Milliarden Gigabyte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen

(Bild: momente/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Deutschlands Internetsurfer verbrauchen ein deutlich höheres Datenvolumen als früher. Im vergangenen Jahr seien im Festnetz schätzungsweise 100 Milliarden Gigabyte übertragen worden und damit 19 Milliarden mehr als 2020, heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 2019 waren es noch 60 Milliarden Gigabyte gewesen.

Grund für den Anstieg ist die stärkere Nutzung von Digitalanwendungen im Alltag. Zudem brauchen viele Dienste mehr Daten, etwa Portale mit besonders hochauflösenden Filmen oder Virtual-Reality-Apps. Auf jeden Festnetz-Breitbandanschluss entfiel 2021 im Schnitt ein Datenvolumen von 226 Gigabyte pro Monat. 2020 waren es noch etwa 175 Gigabyte pro Anschluss und Monat.

Hinzukommen in Deutschland aufgrund der anhaltenden Pandemie Videokonferenzen, die im vergangenen Jahr auch gelegentlich von einigen Schulen für den Distanzunterricht genutzt wurden – das wirkte sich allerdings besonders für ärmere Familien als unergiebig aus.

Forscher untersuchten die CO₂-Emissionen durch Clouddienste und fanden große Unterschiede beim Energie- und Ressourcenbedarf. Während Rechenzentren bei Videokonferenzen beispielsweise nur geringe Anteile an den Treibhausgasemissionen hatten, entfiel der Löwenanteil auf das jeweils verwendete Endgerät und den Router. Unterschiede gab es auch bei der Verwendung von Notebooks und Desktop-PCs.

Um CO₂ einzusparen, empfiehlt eine Studie, bei Videokonferenzen die Kamera zu deaktivieren und beim Videostreaming von Serien und Filmen eine geringe Auflösung zu wählen. Demgegenüber stehen die Fahrt ins Büro und die Einsparung von Emissionen bei der Produktion und Vertrieb von Datenträgern für das Heimkino beziehungsweise der Betrieb eines Kinos und der Besuch inklusive Anreise.

Beim Musikstreaming gibt es Forschern zufolge einen signifikant höheren CO₂-Ausstoß gegenüber der Herstellung von Tonträgern inklusive der notwendigen Kunststoffproduktion. Der CO₂-Ausstoß liege deutlich über dem aus früheren Zeiten – und zwar sogar verglichen mit den Boomphasen des Vinyl- und CD-Verkaufs.

(bme)