Jugendschutz: Neue Funktion für überwachtes Youtuben

Youtube will Eltern mehr Kontrolle über die YouTube-Aktivitäten ihrer Teenager geben. Dafür müssen Eltern ihr Konto mit dem ihres Kindes verknüpfen.

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(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

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YouTube startet eine Funktion, mit der Eltern die Online-Aktivitäten ihrer Kinder im Teenager-Alter besser überwachen können. Mit der Funktion sollen Eltern und Jugendliche ihre Konten verknüpfen und gemeinsame Einblicke und Benachrichtigungen erhalten. Die Überwachungsfunktion wird ab sofort weltweit ausgerollt und baut auf bereits bestehenden Maßnahmen für mehr Jugendschutz auf.

In dem im Herbst 2021 gestarteten Family Center können Eltern und Jugendliche ihre YouTube-Konten verknüpfen und Einblicke in die YouTube-Aktivitäten ihrer Kinder erhalten, etwa über die Anzahl der Uploads, Abonnements und Kommentare. Das geht aus einem Blogeintrag vom "YouTube Youth" -Produktmanager James Beser hervor. Eltern und Jugendliche erhalten zudem proaktive E-Mail-Benachrichtigungen zu wichtigen Ereignissen, beispielsweise, wenn Jugendliche ein Video hochladen oder einen Livestream starten.

Ziel ist es laut Beser auch, aus den Jugendlichen künftig "informierte und verantwortungsbewusste digitale Bürger" zu machen. Eine 2017 in Deutschland und Österreich gestartete Kinderversion YouTube Kids richtet sich speziell an die jüngere Zielgruppe, an unter 13-Jährige. Nach Angaben von Beser wünschten sich Eltern allerdings eine Funktion, mit der sie ihren älteren Kindern kontrolliert mehr Freiheiten geben können. Family Link bietet zwar schon Möglichkeiten zur Kontrolle der Online-Aktivitäten, allerdings sehen Eltern dort lediglich Details zur Bildschirmzeit.

Zudem sollen Sicherheitsmaßnahmen auf YouTube verhindern, dass Minderjährige Empfehlungen erhalten, die beispielsweise zu Essstörungen oder anderem selbstzerstörerischen Verhalten führen könnten. Erst kürzlich hatte der Bundesdrogenbeauftragte Burkhart Blienert (SPD) gefordert, dass Tiktok alle unter 12-Jährigen aussperrt.

Youtube hatte 2021 Sicherheitsvorkehrungen implementiert, die unter anderem Empfehlungen von Videos mit Inhalten einschränken, die problematisch sein könnten, wenn sie wiederholt angesehen werden, insbesondere für Jugendliche. Seit Mai 2021 gilt deutschlandweit zudem ein neues Jugendschutzgesetz, nach welchem Online-Plattformen beispielsweise das Alter ihrer Konsumenten abfragen und teils auch Nachweise einfordern.

Nach dem EU-Gesetz für digitale Dienste sind Plattformbetreiber seit Februar dazu angehalten, auch stärkere Maßnahmen für den Jugendschutz zu ergreifen. Auch Pornoplattformen sollen etwa nachweisen, wie sie das Alter ihrer Konsumenten kontrollieren.

(mack)