"Kein Auto zu viel": Hannovers Konzept fĂĽr eine "autofreie Innenstadt"
Die Innenstadt von Hannover soll laut einem Plan bis 2030 fast autofrei werden, der verbleibende Verkehr soll auf 30 km/h verlangsamt werden.
- dpa
Die Stadt Hannover hat am Dienstag ihr Konzept für eine autofreie Innenstadt vorgelegt. Bis 2030 soll das Stadtzentrum "nahezu autofrei" werden, Parkplätze an Straßen und Plätzen sollen verschwinden. "Autofrei heißt: Es ist kein Auto zu viel in der Stadt", sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Wer in der Innenstadt wohnt, kann den privaten Stellplatz demnach weiterhin per Auto erreichen, auch Taxi- und Lieferverkehr dürfen rollen, Menschen mit Behinderung erhalten sogar mehr Parkplätze. Alle anderen fahren den Plänen zufolge über wenige Stichstraßen in die Innenstadt, wo Autos in zahlreichen Parkhäusern Platz finden. Oder sie nutzen Bus und Bahn, radeln oder gehen zu Fuß.
Zentrales Wahlkampfthema
Die Vision einer autofreien Innenstadt war im Wahlkampf des Grünen-Politikers Onay um das Amt des Oberbürgermeisters vor rund vier Jahren ein wichtiges Thema. Noch ist das Konzept nach Angaben von Stadtbaurat Thomas Vielhaber aber nicht beschlossen – er erwartet für Herbst oder Winter einen Grundsatzbeschluss. Geplant sei, Mitte
2024 mit den Umbauarbeiten zu beginnen, der Ausbau der Fahrradrouten sei zudem in vollem Gange.
Die verbleibenden Autos in der City sollen nach Vielhabers Worten höchstens Tempo 20 oder 30 fahren dürfen, um die Schwächsten, nämlich die Fußgänger, zu schützen. Damit schlage Hannover "einen Weg ein, den auch andere europäische Städte und Metropolen derzeit gehen", sagte er. Tatsächlich treibt etwa Paris eine Verkehrswende voran, bei der das Auto auf einer wachsenden Zahl von Seitenstraßen Fußgänger- und Grünflächen weichen muss oder Fahrspuren in Radwege umgewandelt
(fpi)