Kfz-Versicherung: 2012 kommen neue Schadenfreiheitsklassen

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Der von vielen Versicherern angebotene Rabattschutz taugt nur bedingt als Alternative: Er muss erstens zusätzlich gegen Aufpreis abgeschlossen werden, und der Kunde kann ihn zweitens bei einem erneuten Versicherungswechsel in der Regel nicht mitnehmen. Hatte der Kunde also einen Unfall, rutscht er beim neuen Versicherer trotzdem in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse.

Weitere Schwäche der neuen Schadensstaffeln: Bei weitem nicht alle Anbieter machen mit – Axa und Gothaer beispielsweise wollen erst einmal alles beim Alten lassen. Zudem gilt die Umstellung nur für Neuverträge und nicht für Bestandskunden. Die Konsequenz: Die Prämienlandschaft bei den Kfz-Policen wird noch unübersichtlicher als sie ohnehin schon ist. Umso mehr, weil die Versicherungsgesellschaften bei der Neustaffelung eine unterschiedliche Abstufung verwenden – so senken einige Anbieter den niedrigsten Beitragssatz auf 20 Prozent, andere auf 25 Prozent.

Vor allem zwei Gruppen von Autofahren können von der Neuregelung profitieren. „Wer seit mehreren Jahren in der SF 25 fährt, darf genauso wie einige Fahranfänger auf günstigere Beiträge hoffen. Vieles an den neuen Schadensstaffeln ist jedoch optische Kosmetik, die mehr verspricht als sie tatsächlich hält. Insgesamt wird das Prämienniveau vermutlich gleich bleiben“, sagt Schütz. Letzteres war auch nicht unbedingt zu erwarten, schließlich sind dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge im Jahr 2010 zwar 3,7 Prozent weniger Fahrzeuge gestohlen worden, die Gesamtentschädigungssumme stieg aber um 10,5 Prozent auf rund 348 Millionen Euro. Zahlen, die in die Berechnung der Tarife für das Jahr 2012 einfließen.