Kia Opirus: Fünf Meter Auto vom Discounter
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Serie: Sitzkühlungen vorn
Zum Reiseauto wird der Opirus nicht nur durch seinen fast 500 Liter großen Kofferraum. Wir steigen ein und werden von weichen und bequemen Sitzen empfangen. Sie dürften gern etwas mehr Seitenhalt bieten. Die Gäste in der zweiten Reihe residieren mit mehr als ausreichend Bein- und Kopffreiheit. So lässt es sich hinten gut reisen. An der Fahrertür fällt uns klar auf, dass nicht nur äußerliche Karosseriemerkmale von Mercedes inspiriert sind: Hier gibt es, sehr ähnlich wie bei den Stuttgartern, die Stellknöpfe in der Form eines stilisierten Sitzes in Nähe der Armlehne. Dafür sind wir dankbar: Nerviges und fummeliges Suchen nach den Verstelltasten zwischen Tür und Sitzrahmen entfällt. Außerdem gibt es Memory-Tasten für verschiedene Fahrer und eine Pedalverstellung. Besonders gut gefällt uns, dass Fahrer und Beifahrer eine Sitzkühlung zur Verfügung steht.
Keine Lenkrad-Tasten fürs Radio
Solche angenehmen Extras täuschen aber nicht darüber hinweg, dass es ein paar Komfort-Einbußen gibt, die wir in dieser Klasse nicht erwarten: So lässt sich nur der Tempomat am Lenkrad bedienen. Das eingebaute Navigationssystem ist ein wenig fummelig über eine Fernbedienung wie bei einem TV-Gerät einstellbar. Das ermöglicht allerdings auch den Fondgästen, die Route im Auftrag des Fahrers zu ändern. Doch der Lotse kommt gleichzeitig dem Bordcomputer in die Quere: Werte wie der Verbrauch oder die Rest-Reichweite können nicht angezeigt werden, wenn der Wagen mit diesem Navi ausgestattet ist. Und – wir erinnern uns an die überschaubare Liste an Sonderausstattungen – in Deutschland ist der Opirus auschließlich mit diesem Navigationssystem erhältlich.
Leiser V6 mit viel Druck
Der Motor ist das Glanzstück des Opirus: Das Vollaluminium-Aggregat läuft leise und souverän. Schon vom Start weg bringt es genügend Druck. Die Automatik schaltet sanft und kann auch manuell bedient werden. Ebenso sanft gleitet der große Kia über Bodenwellen, die er sauber ausbügelt. Die Abstimmung des elektronischen Fahrwerks ist allerdings merklich in Richtung Komfort ausgelegt. Per Knopfdruck können wir zwar einen Sport-Modus aktivieren, aber richtig straff liegt das Auto selbst dann nicht auf der Straße. Auch die indirekte, fast schwammige Lenkung animiert nicht besonders dazu, den Sportler im Opirus zu wecken. Auch der Durst des Kia steht dem Wunsch entgegen, dem starken Motor allzu oft die Sporen zu geben: Der Hersteller beziffert den Verbrauch auf 10,9 Liter Normalbenzin, unser Testverbrauch lag im Alltagsbetrieb jedoch zwischen 13 und 15 Litern.