Kingston investiert in DDR2-Speicherchips und testet Module erfolgreich

Der US-Speicherspezialist Kingston hat 50 Millionen US-Dollar in die japanische DRAM-Firma Elpida investiert und deren erste DDR2-Chips erfolgreich geprüft und zu Modulen verbaut.

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Der US-Speicherspezialist Kingston hat 50 Millionen US-Dollar in die japanische DRAM-Firma Elpida investiert und deren erste DDR2-Chips erfolgreich geprüft und zu Modulen verbaut. Erste Chipsätze für DDR2-DRAM werden Ende 2003 oder Anfang 2004 erwartet.

Wahrscheinlich werden die ersten dieser Chipsätze noch für DDR und DDR2 ausgelegt sein, doch die damit bestückten Mainboards wohl nur für einen Speichertyp. DDR-SDRAM-DIMMs haben 184 Kontakte und laufen mit 2,5 Volt Betriebsspannung, DDR2-Speicherriegel besitzen bei gleicher Platinenbreite 240 Pins und arbeiten mit 1,8 Volt. Trotz höherer Betriebsfrequenz (DDR: 200 MHz maximal, DDR2: zunächst bis 266 MHz) sollen DDR2-Speicherchips nur etwa halb so viel elektrische Leistung aufnehmen wie ihre Vorgänger. Kingston hat nach eigenen Angaben aus den DDR2-Chips von Elpida bereits funktionsfähige und spezifikationstreue Speicherriegel gebaut. Elpida selbst hat ebenfalls schon einige Modultypen als Engineering Samples im Angebot, und zwar ungepufferte und Registered PC2-3200- und PC2-4300-DIMMs aus DDR2-400- und DDR2-533-Chips.

Elpida, das 1999 gegründete Jointventure von NEC und Hitachi, arbeitet offenbar mit Hochdruck an DDR2-Bauteilen. In Hiroshima betreibt Elpida eine nagelneue Halbleiter-Produktionsstrecke für 300-mm-Wafer. Auch Intel hat in diesem Jahr bereits zwei Tranchen von 100 und 23 Millionen US-Dollar bei Elpida investiert.

Kingston als Modulhersteller wiederum hat mit mehreren Speicherchip-Firmen langfristige Kooperationsverträge, darunter auch Infineon. Die Münchner haben ebenfalls DDR2-Bauteile in Arbeit, nämlich sowohl Chips mit 512 MBit und 1 GBit Kapazität als auch ungepufferte, Registered- und Small-Outline- (SO-)DIMMs. Samsung listet zurzeit einen 512-MBit-DDR2-Chip auf der Webseite auf, hat nach eigenen Angaben aber bereits die Serienproduktion von DDR2-DIMMs aufgenommen. Außerdem fertigen die Koreaner angeblich schon seit einigen Monaten 1-GBit-Chips auf 300-mm-Wafern.

DDR2-DIMMs von Samsung

Die rege Aktivität der Chipfirmen bei DDR2 lässt die noch Anfang 2003 veröffentlichte Prognose, dass DDR2 erst im Laufe des Jahres 2005 marktreif würde, als eher unwahrscheinlich erscheinen. (ciw)