Kleiner ist schneller: VW Polo R und Co. in der WRC
VW bringt den "schärfsten Polo aller Zeiten" in die Rallye-WM: den Polo R WRC. Es wird davon ein Straßen-Special in Kleinserie geben: den Polo R WRC "Street". Das ist wie Citroens DS3 Racing "S. Loeb".
Stuttgart, 18. Mai 2012 – Der originale Mini gewann von 1964 bis 1967 vier Mal die Rallye Monte Carlo (die unsägliche Disqualifikation 1966 erkennen wir mal nicht an). Er schaffte das, weil er zwar keine nennenswerte Motorisierung hatte, die aber mit nicht nennenswertem Gewicht und den dazu passenden Außenmaßen kombinierte. Heraus kam ein Go-Kart, mit dem Paddy Hopkirk es den arrivierten Rennteams derart besorgte, dass sie sich an ihrem anfänglichen Lachen etwas verschluckten.
Der Grund, warum VW mit einem Polo als Word Rallye Car antritt, ist jedoch hauptsächlich das neue Reglement: begrenzte Luftzufuhr, begrenzte Drehzahl, für die Turbomotoren begrenzter Ladedruck, nur mechanische Differenziale im Allradantrieb und elektronische Fahrhilfen sind komplett verboten. Dafür wurde die Fahrzeug-Mindestlänge entfernt. Die Hoffnung der Regelmacher war, dass der so billigere Sport wieder attraktiv für mehr Hersteller wird, und das hat am Beleg VW gemessen offenbar geklappt.
Kleiner ist schneller: VW Polo R und Co. in der WRC (18 Bilder)

Das schönste Bild eines Polo, das VW je schießen ließ: der Polo R WRC bei einem Testlauf von oben.
Der VW Polo R WRC soll ab 2013 in der WM mitfahren. Aktuell sammelt der Konzern bereits Erfahrungen mit dem technisch weitgehend identischen Skoda Fabia WRC. VW hat sich für einen direkt eingespritzten Turbomotor entschieden, der nach Reglement aus 1,6 Liter Hubraum rund 300 PS holt. Wolfsburg gibt eine Beschleunigung auf Asphalt von 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h an. VW-Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg nannte den Rennwagen den "schärfsten Polo aller Zeiten" – zugegeben: angesichts der Bravheit des Polo ist das nicht schwer. Viel interessanter ist das Geschenk von VW an die Samstags-Walmart-Parkplatz-Klientel: der VW Polo R WRC Street, die in Kleinserie geplante Straßenversion. Die zitiert den Rennwagen mit ein paar Aufklebern, soll allerdings dank Spoiler, Diffusor, Sportfahrwerk und 220 PS auch innere, rundenzeitrelevante Werte haben.