Klinik in Basel untersucht EKG aus der Apple Watch

Für 20 Franken kann man sich von der Basel Wearable Clinic auswerten lassen, was die Apple Watch ausspuckt. Es sollte aber nur ein erster Schritt sein.

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Website der Basel Wearable Clinic

Website der Basel Wearable Clinic.

(Bild: Basel Wearable Clinic)

Lesezeit: 2 Min.

Seit der Series 4 aus dem Jahr 2018 enthält die Apple Watch ein 1-Kanal-EKG. Damit soll es möglich sein, Vorhofflimmern zu detektieren. Das Feature spuckt aber auch einen ausführlicheren Bericht aus: In der Gesundheits-App Health auf dem iPhone findet man das Kardiogramm, das man auch seinem Arzt mitbringen kann. Ein Schweizer Klinikum bietet nun an, die Daten aus der Apple Watch durch Profis auswerten zu lassen – zum Fixpreis.

Das Projekt läuft im Rahmen der sogenannten Wearable Clinic in Basel, die zum dortigen Universitätsspital gehört. Mit dem EKG-Auszug soll es darüber auch möglich werden, andere Formen von Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern, Palpitationen oder einen unregelmäßigen Puls zu diagnostizieren – und nicht nur die Warnung vor Vorhofflimmern. Die Apple Watch kann zwar bestimmte "Mitteilungen zur Herzgesundheit" ausgeben, darunter Unregelmäßigkeiten im Rhythmus und zu hohen oder zu niedrigen Puls, doch die angefertigten 1-Kanal-EKGs muss man von einem Arzt auswerten lassen.

Die Wearable Clinic ist mit Medizinern und Technikern aus dem Team der Elektrophysiologie besetzt, die "führende Experten im Bereich von Herzrhythmusstörungen" seien, erklärte das Universitätsspital. "Nach Zusendung des EKGs erhalten sie einen schriftlichen Befund mit einer fachärztlichen Interpretation des EKGs und einer Empfehlung für das weitere Prozedere", lauten die Angaben. Herzinfarkt oder Schlaganfall lassen sich natürlich nicht detektieren oder voraussagen, hier sollte man dringend einen Notdienst rufen.

Momentan kostet die Analyse 20 Schweizer Franken, die online bezahlt werden müssen. Die Wearable Clinic forscht auch zu dem Thema – so wurden dort bereits Arbeiten zur Genauigkeit der Detektierung von Vorhofflimmern per Smartwatch veröffentlicht sowie die Sinnhaftigkeit von automatischen Intervalmessungen durch ein 1-Kanal-EKG überprüft. Die Daten werden auf einem Server in der Schweiz gespeichert, einer Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Neben der Apple Watch unterstützt die Wearable Clinic auch andere Geräte. Darunter sind spezifische EKG-Messer wie das AliveCor Kardia Mobile, aber auch Fitbit Sense, Withings Scanwatch, Galaxy Watch von Samsung sowie "andere Marken und Modelle", die einen EKG-Dateibericht als PDF ausgeben können.

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(bsc)