Kontrast-Trickkiste: HDR-Fotografie

Seite 6: HDRs betrachten und beurteilen

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Ohne weitere Hilfsmittel kann ein Computermonitor nur einen recht kleinen Helligkeitsbereich aus einem HDR-Bild linear darstellen. Helligkeiten, die außerhalb dieses Bereichs liegen, werden tiefschwarz beziehungsweise reinweiß. In Photoshop wählen Sie schon bei der Synthese, welcher Bereich später dargestellt werden soll, dies ist die sogenannte Weißpunktvorschau. Der hier festgelegte Helligkeitswert kann später jederzeit mit dem Regler 32-Bit-Belichtung geändert werden, der sich optional zu jedem HDR-Bild in der Statusleiste des Bildfensters einblenden lässt.

Unter Ansicht → 32Bit-Vorschauoptionen lassen sich zudem eine feste Belichtungsvoreinstellung (diese wird angewendet, wenn der Regler in der Statuszeile auf Null steht) sowie Komprimierungsoptionen für die Vorschau wählen. Mit einem kleinen Gammawert (deutlich unter 1) erreichen Sie eine starke Komprimierung, das heißt, große oder sogar alle Helligkeitsbereiche des HDR- Bildes werden angezeigt, aber mit sehr schwachem Kontrast. Diese Vorschauoptionen werden individuell für jedes HDR-Bild vorgenommen und mit in der Bilddatei gespeichert. FDRTool zeigt den Vorschau-Helligkeitsumfang praktischerweise gleich im Histogramm des HDR-Bildes an. Dieses wie auch die Histogramme der Einzelbilder sind stets sichtbar – in den anderen drei Programmen muss das Histogramm immer erst aufgerufen werden.

In Photomatix und HDR-Shop funktioniert die Helligkeitsvorwahl über Kurztasten. Komprimierungsoptionen gibt es nur im HDR-Shop (Vorwahl einer Gammakurve) und FDRTool Advanced. Photomatix hat aber einen nützlichen „HDR Viewer“, der für seinen 100 %-Ausschnitt automatisch die richtige Belichtung wählt. Damit lässt sich mit der Maus schnell das gesamte Bild inspizieren, ohne dauernd die globale Belichtung ändern zu müssen. Die Betrachtung eines HDR-Bildes dient lediglich der Kontrolle und eventuellen Nachbearbeitung. Dabei werden aber teilweise schon Tonemapping-Techniken eingesetzt, auf die wir später noch zu sprechen kommen. FDRTools bietet neben der HDR-Vorschau eine Vorschau auf das Tonemapping-Bild mit allen dafür festgelegten Optionen. Schauen wir uns aber, bevor wir zum Tonemapping kommen, zuvor noch an, was sich mit einem HDR-Bild machen lässt.