Kontrast-Trickkiste: HDR-Fotografie

Seite 10: Tonemapping mit Photomatix und FDRTools

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Photomatix HDR-Viewer erlaubt den schnellen Blick in die Tiefen der HDR-Datei: Der Bereich um den Mauszeiger wird in einem kleinen Fenster stets in richtiger Belichtung angezeigt.

Während in Photoshop das Tonemapping- Ergebnis durch eine Vorbereitung des HDR-Bildes entscheidend beeinflusst werden kann und oft muss, sind die notwendigen Optionen in den anderen Programmen meist in den Tonemapping-Dialog integriert. Photomatix bietet zwei Konvertierungsmethoden: Tone Compresser und Detail Enhancer. Die erste Methode arbeitet global. Helligkeit, Kontrast und Kontrastverteilung lassen sich aber mit mehreren Reglern weitgehend anpassen. Von Photomatix empfohlen wird die zweite Methode, die globale Kompression und lokale Kontrastverstärkung vereint. Sie ähnelt der Photoshop-Methode Lokale Anpassung, bietet aber viel mehr Optionen, etwa für Farbsättigung, Lichter und Mikrokontrast.

Die Histogrammvorschau zeigt live die Wirkung auf das konvertierte Bild. Eine Nachbearbeitungsmöglichkeit ist gleich im Konvertierungsdialog möglich, jedoch nicht über eine Gradationskurve, sondern über das Verändern von Schwarzpunkt, Weißpunkt und Gamma (ähnlich Photo– shops Tonwertkorrekturdialog). Die Tonemapping-Funktion von Photomatix gibt es auch einzeln als Photoshop- Plug-in. Seltsamerweise liefern beide Dialoge bei gleichen Einstellungen deutlich unterschiedliche Ergebnisse. Für eine ähnliche Helligkeit und Dynamikkompression muss im Plug-in die Stärke entschieden höher gewählt werden.

Kamerakurven speichert FDRTools zusammen mit Farbprofil- und Ausgabeeinstellungen in einem Parametersatz passend zur Kamera.

Die Freeware-Version von FDRTools bietet nur eine einzige Tonemapping-Methode, Simplex, die global arbeitet. In der Advanced- Version gibt es eine weitere globale Methode, Receptor sowie die Methode Compressor mit lokaler Kontrastverstärkung. Ein separates Photoshop-Plug-in, FDRCompressor, arbeitet nur mit der letzteren Methode. Eine Nachbearbeitungsmöglichkeit (Setzen von Schwarz- und Weißpunkt, Korrektur von Gamma und Sättigung) sowie eine Histogrammvorschau haben alle drei Methoden. Die Compressor-Methode erzeugt lediglich bei stärkeren Kompressionseinstellungen sichtbare Halos. Einen separaten Radius- Regler gibt es nicht.

Im Test erschienen uns die Ergebnisse stets etwas zu dunkel, was sich mit der Nachbearbeitung per Gamma- Regler auch nicht vollständig korrigieren ließ. Nach einer 16-Bit-Ausgabe ist die Aufhellung in einem Bildbearbeitungsprogramm aber kein Problem. Im Vergleich mit anderen Programmen wiesen die Ergebnisse einen sehr guten, teilweise aber auch schon als unnatürlich bunt empfundenen Farbkontrast auf. In dunklen Bildbereichen besteht die Gefahr stärker sichtbaren Rauschens.

HDR-Shop Das Programm HDR-Shop besitzt selbst eine Plug-in-Schnittstelle, über die Zusatzfunktionen integriert werden können. Die bisher verfügbare Tonemapping-Funktion ist solch ein Plug-in, das sich über acht Parameter steuern lässt – leider ohne Vorschau auf das Ergebnis. (rst)