Logistikbranche fordert Hilfe von der Politik

Immer mehr Bürokratie, beinharter Wettbewerb mit ausländischer Konkurrenz, dazu ein Mangel an Fachkräften: Die Logistikbranche fordert Hilfe von der Politik.

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Lkw-Fahrer am Steuer

(Bild: Daimler Trucks)

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Ohne Lastwagen ist der Warentransport in Deutschland derzeit kaum denkbar. Die Branche klagt allerdings über große Probleme und fordert Unterstützung von der Politik. Dabei geht es etwa um Maßnahmen gegen den zunehmenden Fahrermangel und den Abbau von Bürokratie. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der Logistikbranche Unterstützung zu. Das Ministerium mache sich auf EU-Ebene für Erleichterungen bei der Anerkennung gleichwertiger Berufskraftfahrerqualifikationen aus Drittstaaten stark. Wissing verwies außerdem auf vergleichsweise hohe Kosten für einen Führerschein in Deutschland hin.

Wissing hatte im Januar 2024 eine Kommission Straßengüterverkehr mit Vertretern der Logistikbranche eingesetzt, die nun einen Katalog mit Maßnahmen vorlegte. Dabei geht es etwa um eine Digitalisierung und Vereinfachung bürokratischer Verfahren. Der Bundesverkehrsminister hatte bereits ein Sofortprogramm angekündigt, das die Logistikbranche beim Umstieg auf umwelt- und klimafreundliche Technologien unterstützen soll.

Das ist auch notwendig, wenn Klimaziele tatsächlich eingehalten werden sollen. Lkw-Verkehr trägt einen erheblichen Anteil am CO₂-Ausstoß in Europa. Ein Ende ist kurzfristig nicht absehbar, denn das Verkehrsministerium geht in den kommenden Jahren von einem starken Wachstum des Güterverkehrs auf der Straße aus. Mit neuen Angeboten könnte der Antriebswandel in dieser Branche Fahrt aufnehmen. Wesentlich dafür sind die Kosten, und Politik kann hier durchaus etwas bewegen.

Ein wachsendes Problem für die Branche ist der Fachkräftemangel. Mittlerweile fehlten in Deutschland 100.000 Lkw-Fahrer, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung. Jedes Jahr kämen aus Altersgründen 15.000 weitere dazu. Das Loch bekomme man nicht nur mit inländischem Fahrpersonal gestopft. "Deswegen brauchen wir Fahrer aus Drittstaaten. Wir brauchen hier dringend eine Erleichterung, sowohl auf europäischer Ebene wie auf nationaler Ebene."

Moldawische oder usbekische Fahrer könnten legal bei polnischen Unternehmen ihre Transportleistungen in Deutschland anbieten, sagte Engelhardt. Deutsche Mittelständler wollten diese Fahrer einstellen, könnten das nicht, weil sie am Führerscheinrecht scheitern. Es müsse möglich sein, diese Fahrer unter "deutschen Bedingungen" zu "deutschen Löhnen" einstellen zu können.

(mfz)