Luftfahrt: Wasserstoff-Flugzeug soll zwischen Hamburg und Rotterdam fliegen
Die Flughäfen Hamburg und Rotterdam wollen zusammen erkunden, ob, wie und wann Wasserstoff-Flugzeuge verkehren können.
In drei Jahren soll zwischen Hamburg und Rotterdam erstmals ein mit Wasserstoff angetriebenes Flugzeug verkehren. Ob das machbar ist, wollen Hamburg Airport und Rotterdam The Hague Airport gemeinsam herausfinden. Ihre Absichtserklärung enthält auch eine Zusammenarbeit, um eine Wasserstoff-Infrastruktur zu entwickeln.
Darüber hinaus wollen die Flughäfen Hamburg und Rotterdam an anderer Technik forschen, darunter digitalisierte Flughäfen und digitale Luftfahrt, die Produktion erneuerbarer Energie und Infrastruktur, spezialisierte Mitarbeiterausbildung und smarte Technologien am Flughafen. Insgesamt geht es ihnen darum, einen nachhaltigen Flughafenbetrieb zu erreichen.
Bis 2035 keine COâ‚‚-Emissionen
Das Ziel dafür steht für die Flughafen Hamburg GmbH fest: Bis 2035 will sie kein CO₂ mehr ausstoßen. Die geplante Wasserstoff-Flugroute zwischen Hamburg und Rotterdam sei ein Beispiel dafür, "wie starke Partner ihre Kräfte bündeln, um eine nachhaltige Luftfahrt am praktischen Beispiel zu entwickeln und umzusetzen", sagte Hamburg-Airport-Chef Michael Eggenschwiler.
Hamburg und Rotterdam seien Zentren der Luftfahrtforschung im Bereich Wasserstoff, daher sei diese Partnerschaft ideal, sagt Ralf Gust, Geschäftsführer des ebenfalls an der Kooperation beteiligten Clusternetzwerks Hamburg Aviation, dem diverse Unternehmen rund um die Luftfahrt und Logistik angehören. Ein Wasserstoff-Flugstreckennetz wäre ein entscheidender Weg, um klimaneutral zu werden.
2035 erscheint dabei als Zieldatum für klimaneutrales Fliegen gegenüber dem der UN-Luftfahrtorganisation ICAO ehrgeizig. Diese hatte voriges Jahr ausgegeben, bis 2050 kein CO₂ mehr auszustoßen. Die deutsche Luftfahrtindustrie hatte im März dieses Jahres aufgezeigt, dass dies möglich ist. Sie geht davon aus, dass 2025 erste Kurzstreckenflugzeuge mit Hybridantrieb starten können. Ab 2030 würde dem Kerosin SAF beigemischt, fünf Jahre später könnten die ersten mit Wasserstoff betriebenen Flugzeuge abheben. Das wäre vier Jahre später, als es sich nun die Flughäfen Hamburg und Rotterdam vorgenommen haben.
(anw)