Luftfotograf Rose: "Wenn man abstürzt, dann direkt in die Leute"

Seite 3: "... wie in einem Insektarium"

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Welche Rolle spielen die Menschen auf Ihren Fotos?

Rose: Ich finde, dass die Leute auf meinen Bildern manchmal so wirken wie in einem Schaufenster oder auch einem Insektarium. Sie präsentieren sich wie hedonistische Herden, dabei sehen sie aus der Vogelperspektive neben den Wassermassen aus wie unwichtige Punkte im unendlichen Raum des Universums.

(Bild: Antoine Rose)


Beschweren sich diese unwichtigen Punkte eigentlich gar nicht über den Lärm, den Sie mit dem Helikopter machen?

Rose: Viele bemerken einen gar nicht, andere grüßen freundlich. Einmal habe ich gesehen, wie uns ein Rettungsschwimmer auf seinem Stuhl angeschaut hat und seine Muskeln präsentierte. Der muss sich gefühlt haben wie ein König am Strand. Ich stehe ja außen am Helikopter, da sehe ich, wenn mich Leute anschauen. So ewig will ich mich aber nicht über den Leuten aufhalten, das nervt sie bestimmt auch irgendwann.

Wie lang sind Sie für ein Shooting in der Luft?

Rose: Wir fliegen eine bis eineinhalb Stunden. Das hängt davon ab, ob ich interessante Szenen, Farben oder Kompositionen entdecke. Aber auch die Windbedingungen spielen eine Rolle. Wenn es sehr windig ist, dann ist es schwer, gute Fotos zu machen.