Marktforscher: Apple Watch sorgt für Rückgänge im US-Uhrengeschäft

Laut NPD Group gingen die Verkäufe klassischer Zeitmesser im Juni so stark zurück wie seit sieben Jahren nicht mehr. Schuld soll vor allem Apples Computeruhr sein.

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Apple Quartalszahlen

(Bild: dpa, Michael Nelson)

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Das Geschäft mit klassischen Uhren ist in den USA in der Krise. Wie das Marktforschungsunternehmen NPD Group meldet, stürzte der Gesamtumsatz der Branche im Juni um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Bei den verkauften Einheiten ging es sogar um 14 Prozent zurück. Einen solchen Absturz habe die Branche seit der Finanzkrise im Jahr 2008 nicht mehr erlebt, so ein leitender NPD-Analyst gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg.

Die Marktforscher sehen dies als Zeichen, dass die Apple Watch den Markt erobere und die Nachfrage nach klassischen Uhren erodiere. "Die Apple Watch wird eine signifikante Marktpenetration gewinnen", so die NPD Group. Für die Hersteller von Modeuhren bedeute dies schwierige Jahre.

Das Luxusuhrensegment ist dagegen weniger betroffen. Die Apple Watch wildert vor allem im Segment der Uhren zum Preis von 1000 US-Dollar und weniger. Die größten Verkaufseinbußen gab es laut NPD Group bei den Zeitmesser zu Preisen zwischen 50 und 999 Dollar. Bei Uhren zum Preis von 100 bis 150 Dollar schrumpfte der Markt um 24 Prozent. Die Apple Watch wird in den USA ab 350 Dollar verkauft. Angeblich stellt mittlerweile 75 Prozent des gesamten Smartwatch-Segments.

Die Apple Watch, deren Verkaufszahlen vom Hersteller bislang noch geheim gehalten werden, soll aber nicht der einzige Grund für die Schwäche des Uhrenmarkts sein. Billigere Marken sorgten durch Preisreduktionen für eine Saturierung des Sgements, so die NPD Group. (bsc)