Ministerpräsident Woidke zu E-Autofabrik: Tesla sei der Falsche für Kritik

Brandenburgs Ministerpräsident stellt sich hinter den Autobauer: Tesla sei riesengroßer Gewinn für die Region und Deutschland, Wasser werde künftig recyclelt.

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(Bild: Markus Mainka/Shutterstock.com)

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Im Streit um den hohen Wasserbedarf für Teslas Automobilfabrik in Grünheide bei Berlin stellt sich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hinter den US-Autobauer. "Wir sind gut beraten, mit Wasser sparsam umzugehen. Tesla ist aber der Falsche, um das zu kritisieren“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. "Das Unternehmen will kein zusätzliches Wasser in der Produktion einsetzen und will sein Industrieabwasser künftig vollständig recyceln."

Woidke sieht die Ansiedlung der Automobilfabrik in der Hauptstadtregion östlich von Berlin als Vorzeigemodell dafür, dass unter den derzeitigen Rahmenbedingungen in Deutschland Investitionen eingeworben werden könnten. „Herr Musk hat diese Investition maßgeblich vorangetrieben, dafür sind wir dankbar. Ich hätte mir allerdings etwas mehr Aktivität und Transparenz in den letzten Jahren vom Unternehmen gewünscht.“ Tesla habe rund 12.000 Arbeitsplätze in Brandenburg geschaffen. Tesla möchte die Produktion weiter ausbauen und deshalb das Werksgelände erweitern, was jedoch zu Protesten bei Anwohnern und Umweltschützern führte.

Umweltaktivisten kritisieren den avisierten Wasserverbrauch des Automobilwerks und protestieren seit Ende Februar im Wald nahe der Fabrik gegen die geplante Erweiterung des Werksgeländes. Auch der Wasserverband warnte vor einer drohenden Trinkwasserknappheit in der Region Brandenburgs. Tesla plant, bei voller Auslastung des Werks jährlich bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser zu verbrauchen. Im vergangenen Jahr seien aber nur gut ein Drittel der Menge, rund 500.000 Kubikmeter Frischwasser, verbraucht worden. Tesla verwende bis zu 100 Prozent des Brauchwassers. Der geringere Wasserverbrauch sei auch der Grund, warum die Konzentration an Phosphor im Abwasser höher sei: Laut einem Bericht des "Stern" sollen seit Eröffnung der Fabrik mehrfach die behördlichen Grenzwerte überschritten worden sein.

(mid)