Missing Link: Die Rettung des Internet Governance Forum

Seite 3: Neuerfindung statt Rettung

Inhaltsverzeichnis

Avri Doria, Mitarbeiterin des ersten Sekretariats des IGF nach seiner Gründung, empfiehlt, mehr zu wagen. "Das IGF muss nicht gerettet werden", sagt sie, "es sollte sich weiterentwickeln." Sich vor der großen und lauten Zivilgesellschaft hinter geschlossene Türen zu flüchten, hält sie übrigens für ganz falsch. Immerhin haben Aktivisten und Akademiker beim IGF in den vergangenen Jahren durchaus Normen entworfen und fortentwickelt, zum Beispiel die Charta der Grundrechte fürs Netz, an der die Dynamische Koalition Internet Rights an Principles seit 2009 arbeitet.

Doria ist sich sicher, das IGF verschwindet nicht, selbst wenn es seine stets bescheidene Finanzierung und die Fahne der Vereinten Nationen, die am Montag auch in Berlin ausgerollt wird, verliert. Längst habe sich das Forum durch die überall entstandenen nationalen Internet Governance Foren multipliziert. Es könnte allein als Dach dieser Initiativen fortbestehen, sagt Doria. Das entspräche auch mehr der Bottom-up-Idee, die sie wie Mueller durch Vorstöße wie Guterres High Level Panel konterkarriert sieht. Wenn es nach Doria geht, sollte sich das IGF einfach neu erfinden.

Thematische Arbeiten beim IGF (IGF Genf, 18.12.2017)

(Bild: heise online/Monika Ermert)

Wer noch mehr Einführung braucht, kann sich hier umschauen. Wer remote dabei sein will, kann sich die Schuhe sparen. (bme)