Mittwoch: Eltern haften für Freifunker und Amazon für Trinkgeld an Paketfahrer

Urteil gegen Raubkopier-Oma + Meta-Stop für Facebook-Gesichtserkennung + Trinkgeld-Nachzahlung an Amazon-Fahrer + Opel Rocks-e günstig + Grafikkarten teurer

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WLAN-Symbole

(Bild: ZinaidaSopina/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein freies WLAN schützt vor Haftung nicht, selbst wenn man als Anschlussinhaberin selbst keinen PC besitzt. Das wurde nun gerichtlich bestätigt im Falle der "Raubkopier-Oma". Ein weiteres Sprichwort trifft auf Amazon zu, denn die Beschummelung der eigenen Paketfahrer lohnt sich nicht. Amazon zahlt das unterschlagene Trinkgeld nach – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das Landgericht Köln hat die Verurteilung der Mutter eines Freifunk-Anbieters wegen "illegalem Filesharing" bestätigt. Dabei hat die Seniorin gar keinen Computer und verwendet den auf ihren Namen laufenden Internetzugang selbst gar nicht. Das Gericht stuft die computerlose Frau ausdrücklich als Täterin ein und bestätigt das Urteil gegen die "Raubkopier-Oma" ohne PC als Freifunk-Störerhaftung.

Meta haftet für Facebook und jetzt hat der Konzern versprochen, die individuellen Vorlagen für Gesichtserkennung für mehr als eine Milliarde Menschen zu löschen. Bürgerrechtler haben diese Gesichtserkennung seit jeher scharf kritisiert. Die Auswertung hochgeladener Fotos und Videos erfolgte nämlich ohne ausdrückliche Einwilligung der Betroffenen. Jahrelang hat Facebook die Gesichter biometrisch ausgewertet, nun löscht Meta Facebooks Gesichtserkennungs-Profile.

Amazon ist dagegen beim Schummeln ertappt worden. Diese Woche verschickt die US-Handelsbehörde FTC Schecks im Gesamtwert von 59,4 Millionen US-Dollar. Es handelt sich um Trinkgeld für Lieferfahrer, das Amazon.com unterschlagen hat. Jahrelang hat Amazon.com die Trinkgelder einbehalten, jetzt endlich gibt es Entschädigung für entgangenes Trinkgeld: Amazon-Fahrer erhalten 60 Millionen Dollar Nachzahlung.

Die Nachzahlung wird nicht komplett ausreichen für Opels elektrischen urbanen Leichtkraftwagen, aber der Rocks-e ist deutlich günstiger als andere. Das bis auf ein serienmäßiges Panorama-Glasdach schnörkellose Elektroauto mit zwei Plätzen ist kompakt, leicht und ab 15 Jahren mit dem Führerschein der Klasse AM fahrbar. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 45 km/h und die Reichweite auf 75 Kilometer begrenzt. Das Elektroauto Opel Rocks-e ist ab sofort für 7990 Euro bestellbar.

Zu diesem Preis kann man derzeit keine Fußballmannschaft mit spieletauglichen Grafikkarten ausstatten. Deren Preise sind in den vergangenen Wochen wieder so weit gestiegen, dass es momentan kaum lieferbare Modelle unter 1000 Euro gibt. Vor dem Weihnachtsgeschäft ziehen die Grafikkartenpreise weiter an: Eine GeForce RTX 3070 etwa kostet bereits fast 1000 Euro – bei Nvidias unverbindlicher Preisempfehlung von 520 Euro. Bei Gaming-Grafikkarten gibt es bis 1000 Euro nur Mittelklasse.

Auch noch wichtig:

(fds)