Mittwoch: Waymo-Robotaxis offen für jeden, Netflix-Werbeabos stark nachgefragt

Robotaxi ohne Warteliste + Netflix-Werbeabo beliebt + Gratis-Cloud für KI-Forscher + Sparkurs bei 23andMe + Software-Haftung neu geregelt + CPUs als Bananenware

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Waymo-Robotaxi fährt in der Stadt; Mittwoch: Robotaxi-Öffnung, Netflix-Werbeboom, Amazon-KI-Angebot, 23andMe-Sparkurs, Software-Haftung & CPU-Bananen

Ein Robotaxi des Anbieters Waymo in den Straßen von San Francisco.

(Bild: c’t / jam)

Lesezeit: 7 Min.

Die autonomen Taxis von Waymo befördern in Los Angeles künftig jeden, nicht nur eingetragene Interessenten einer Warteliste. Die Alphabet-Tochter plant bereits die Expansion in weitere Städte in den USA. Bislang ist Waymo vor allem in San Francisco, Phoenix und eben Los Angeles aktiv. Derweil zählt Netflix zwei Jahre nach Einführung von Werbeabos 70 Millionen Nutzer dieses Tarifs. Das ist fast ein Viertel aller Abonnenten. 50 Prozent aller Neukunden wählen laut Netflix ein Werbeabo, vorrangig wohl aufgrund des deutlich niedrigeren Monatspreises. Keine Preise fordert Amazon von KI-Entwicklern, die Amazons Trainium-Chips statt Nvidia-Chips für ihre KI-Modelle nutzen. Diese Forscher erhalten freien Zugang zu den Cloud-Rechenzentren des Konzerns. Damit will Amazon Marktführer Nvidia und andere Konkurrenten offenbar Marktanteile abnehmen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Ab sofort ist der Robotertaxi-Service des US-Start-ups Waymo in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien rund um die Uhr für jeden zugänglich, der eine fahrerlose Fahrt wünscht. Vor acht Monaten hatte Waymo nach einigem behördlichem Hackhack damit begonnen, zunächst einer begrenzten Gruppe von Kunden Fahrten in Los Angeles anzubieten. Die Fahrgäste wurden aus einer Warteliste ausgewählt. Diese ist zuletzt auf mehr als 300.000 Personen angewachsen. Künftig aber kann jeder, der die Waymo One-App installiert hat, eine Fahrt in einem Gebiet von 129 Quadratkilometern in der US-amerikanischen Westküstenmetropole anfordern: Waymos Robotaxi-Service in Los Angeles für alle.

Netflix hat lange gezögert, Werbung in sein Streaming-Angebot zu integrieren. Doch mittlerweile haben auch die Kunden Gefallen an diesen günstigeren Werbeabos gefunden. Netflix zählt nach eigenen Angaben inzwischen 70 Millionen Mitglieder mit Werbeabos – zwei Jahre nach deren Einführung. Da Netflix im Oktober 282,7 Millionen Abonnenten gemeldet hat, machen die Werbeabo-Kunden fast ein Viertel aller Mitglieder aus. 50 Prozent aller Neukunden entscheiden sich für einen Streaming-Tarif mit Werbung. Schließlich kostet das Werbeabo nach der letzten Preiserhöhung nur noch fast ein Drittel des Standard-Abos: Jeder zweite neue Netflix-Kunde bucht ein Abonnement mit Werbung.

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Nichts bezahlen müssen dagegen KI-Forscher, die von Amazon Web Services maßgeschneiderte Chips für künstliche Intelligenz (KI) nutzen wollen. Ihnen wird von Amazons Cloud-Computing-Sparte kostenlose Rechenleistung angeboten. Gemeinhin wird der Schritt als Kampfansage an Marktführer Nvidia und andere Konkurrenten verstanden. AWS wird Forschern, die Amazons eigene Trainium-Chips für das Training ihrer KI-Modelle nutzen wollen, Gutschriften im Gesamtwert von 110 Millionen US-Dollar für die Nutzung seiner Cloud-Rechenzentren anbieten. Das Unternehmen plant demnach, 40.000 Trainium-Chips der ersten Generation für das Programm zur Verfügung zu stellen: Kostenlose Rechenleistung bei Amazon für KI-Forscher.

Weniger erfolgreich ist das US-amerikanische Genanalyse-Start-up 23andMe. Einen Tag, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hat, vierzig Prozent seiner Belegschaft zu entlassen und seine Therapeutik-Sparte zu schließen, vermeldete 23andMe einen Umsatzrückgang von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte der angeschlagene Anbieter von Gentests im Rahmen eines Restrukturierungsplans "eine Umstrukturierung des Unternehmens" bekannt gegeben. Mehr als 200 Stellen werden abgebaut, was etwa 40 Prozent der Belegschaft entspricht, alle therapeutischen Programme eingestellt und die laufenden klinischen Studien "so schnell wie möglich" beendet: Umsatzrückgang und Ankündigung von Stellenabbau bei 23andMe.

Die Digitalisierung von Produkten wirft neue Haftungsfragen auf. Die bisher geltende Produkthaftungsrichtlinie 85/374/EWG von 1985 trägt den spezifischen Risiken digitaler Produkte nicht vollständig Rechnung. So fehlten hinreichend klare Regelungen zur Haftung für Software oder Produkte mit Softwarekomponenten. Am 10. Oktober 2024 wurde daher der Entwurf der Europäischen Kommission für eine Neufassung der Produkthaftungsrichtlinie (ProdHaftRL) vom Rat angenommen. Die ProdHaftRL wird die bisher geltende Richtlinie vollständig ersetzen und sieht nun ausdrücklich eine Haftung auch für Stand-Alone-Software vor: Software-Anbieter müssen aufpassen, sie haften jetzt für fehlerhafte Produkte.

Bananenware reift beim Kunden. Soweit die klischeehafte Einordnung dessen, was AMD und Intel sich jetzt bei Desktop-Prozessoren seit einigen Monaten liefern: Nämlich ein Rennen um die beste Gaming-CPU. Dabei lassen sie außer Acht, dass Prozessoren jenseits der 500-Euro-Marke nicht nur für Spieler interessant sein müssen, sondern auch für Menschen, die damit ihre Arbeit verrichten und sich auf die PCs verlassen müssen. Dass es sich wirklich um unfertige, also: noch nicht marktreife, Produkte handelt, wurde jetzt von einem Intel-Manager bestätigt. Dieser bezeichnet die teils enttäuschende Spiele-Performance des neuen Core Ultra 9 285K als "selbstverursachte Probleme". Dazu eine Analyse: AMD und Intel können ihre Bananen behalten.

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(fds)