Nach ATX und BTX kommt DTX

AMD will mit dem DTX-Format den Bau besonders kompakter Desktop-Rechner erleichtern.

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Bis spätestens Ende März will AMD eine vorläufige Spezifikation des neuen DTX-Formats für besonders kompakte Desktop-PC-Gehäuse und kostengünstige Mainboards veröffentlichen. DTX soll – anders als das bisher nur im Bereich der Großserien-PCs erfolgreiche BTX-Format von Intel – weitgehend zu ATX kompatibel sein. AMD will bei dem offenen DTX-Standard zudem möglichst wenige Parameter fest definieren, um den Hardware-Herstellern Freiräume zu erhalten.

AMD hält DTX auch deshalb für attraktiv, weil die Leistungsaufnahme der x86-Prozessoren zurzeit eher sinkt; damit schrumpft auch der Aufwand für Kühlung und Stromversorgung. AMD selbst führt in der Preisliste zurzeit 35-Watt-Prozessoren mit der Zusatzbezeichung EE SFF (Energy Efficient/Small Formfactor) und will dieses Angebot auch noch erweitern.

Das DTX-Platinenformat soll laut AMD so gewählt sein, dass es sich besonders preiswert fertigen lässt. Vier Fullsize-DTX-Boards sollen sich aus einem Leiterplatten-Rohling im "Standardformat" schneiden lassen; vermutlich geht AMD bei dieser Angabe von 18 × 24-Zoll-Rohlingen aus, dann dürften DTX-Boards dieselbe Breite haben wie ATX-Boards, nämlich 12 Zoll (rund 305 Millimeter), wären aber – wie übrigens auch viele ATX-Boards – statt 9,6 Zoll (244 mm) lediglich 9 Zoll, also rund 229 mm tief. Im Mini-DTX-Format sollen sechs Mainboards auf einen Platinen-Rohling passen, was für 8 Zoll × 9 Zoll spricht, also ein Format ähnlich wie FlexATX (9 Zoll × 7,5 Zoll/229 mm × 191 mm). Das von VIA beschriebene Mini-ITX-Format nutzt quadratische Platinen mit 170 mm (6,7 Zoll) Kantenlänge und passt dank kompatibler Montagebohrungen auch in fast alle ATX-/microATX-/FlexATX-Gehäuse.

DTX-Platinen sollen zwecks Kostenersparnis typischerweise mit vier Lagen auskommen. Die Anschlussbelegungen vieler Chipsätze und Prozessorfassungen für Desktop-Rechner sind allerdings schon heute für 4-Lagen-Boards ausgelegt. Zu den Netzteilen hat sich AMD bisher nicht geäußert, mit CFX12V, LFX12V, SFX12V und TFX12V stehen hier aber auch schon vier kompakte Formate zur Auswahl. (ciw)