Digital Markets Act: Apple lässt noch mehr Änderungen bei Default-Apps zu

Apple justiert verschiedene Screens nach, die dem User mehr Auswahl auf iPhone und iPad geben sollen. Die Änderungen sollen noch in diesem Jahr kommen.

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Auswahlbildschirm in iOS in der EU

Auswahlbildschirm in iOS in der EU: Hier zum Default-Browser.

(Bild: Apple)

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Nutzer in der Europäischen Union dürfen künftig auf iPhone und iPad weitere Default-Apps festlegen. Dies hat Apple am Donnerstagabend in einem Posting auf seiner Entwickler-Website angekündigt. Zudem wird es nun möglich sein, weitere Apps zu löschen, darunter auch besonders zentrale wie den Browser Safari.

Die neuen Regelungen seien "aus unserem laufenden und kontinuierlichen Dialog mit der Europäischen Kommission über die Einhaltung der Anforderungen des Digital Market Act in diesen Bereichen" entstanden, schreibt der iPhone-Konzern. Die EU hatte zuvor iPhone und iPad als im Sinne des DMA zu regulierende Gatekeeper-Plattformen tituliert.

Zu den künftig (auch) löschbaren Apps auf iPhones und iPads in der EU zählen der App Store, der bereits erwähnte Safari-Browser, die Fotos-App sowie die Kamera-App. Parallel dazu wird es neue Default-Einstellungen für Telefonie ("das Wählen von Telefonnummern", schreibt Apple), Messaging (also die Nachrichten-App), die Übersetzung von Texten (aktuell: Apple Translate) und die Routenführung (aktuell: Apple Maps) geben. Routenführung und Übersetzung lassen sich laut Apple ab "Frühjahr 2025" festlegen. Die Einstellungen-App sowie die Telefonie-App bleiben nicht löschbar.

Schließlich dürfen User auch auswählen, welchen Passwort-Manager, Spamfilter für Telefonate sowie welche Tastaturen (also auch solche von Drittanbietern) sie auf iPhone und iPad verwenden wollen. All das soll über einen zentralen Default-Screen änderbar sein, der über das Einstellungsmenü zu erreichen ist – inklusive einer Übersicht der aktuellen Standard-Apps.

Apple plant weiterhin, den aktuellen "Browser Choice Screen" umzubauen, nachdem es dazu Kritik von Entwicklern gegeben hatte. Das Menü soll nun "zusätzliche Informationen" über die auswählbaren Programme zeigen. Weiterhin erhalten Entwickler "mehr Daten über die Performance des Auswahlbildschirms", können diese dadurch wohl optimieren.

Der Browser Choice Screen soll allen Nutzern in der EU angezeigt werden, die aktuell Safari als Default-Browser festgelegt haben, wozu die Mehrheit der Nutzer gehören dürfte. Apple hat die genauen Änderungen in einem Support-Dokument für Browser-Entwickler zusammengefasst.

Apple will die Änderungen – mehr Default-Auswahlbildschirme, besserer Browser Choice Screen und mehr Löschmöglichkeiten für Standard-Apps – "bis Ende des Jahres" in der EU umsetzen. Die neue Default-Apps-Übersicht ist für iOS 18 und iPadOS 18 geplant. Welche der anderen Funktionen ebenfalls in iOS 17 und iPadOS 17 landen, blieb zunächst unklar. Mit iOS 18 und vermutlich auch iPadOS 18 wird im September gerechnet.

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(bsc)