Nächster Versuch: Privatwirtschaftliche Mondmission IM-1 vor dem Start

Drei Versuche einer kommerziellen Mondlandung sind gescheitert, nun schickt sich Intuitive Machines an, die Serie zu brechen. Am Donnerstag soll es losgehen.

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Rakete vor dem Abendrot

Die Falcon 9 auf der Startrampe

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.

Die US-Firma Intuitive Machines will jetzt als Nächste versuchen, die erste private Weltraumsonde heil auf den Mond zu bringen. Vorher waren insgesamt drei solcher Versuche gescheitert, was der Mission IM-1 überhaupt erst die Möglichkeit eröffnet hat, diesen Meilenstein noch zu erreichen. Losgehen soll es am Donnerstagmorgen (ab 7.05 Uhr MEZ) mit einer Rakete von SpaceX. Der Start war zuletzt noch einmal verschoben worden. Neun Tage wird die Sonde dann unterwegs sein, an Bord hat der Lander des Typs Nova-C namens "Odysseus" mehrere Experimente der NASA. Die US-Weltraumagentur bezahlt für deren Transport zum Mond. Ziel der Mission ist die erste sanfte Mondlandung eines Raumfahrzeugs aus den USA seit der bemannten Mondmission Apollo 17 im Jahr 1972.

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Die Mission IM-1 ist Teil des Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services) der NASA. Damit will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Für IM-1 hat die NASA anfangs 77 Millionen US-Dollar bezahlt, später kamen noch einmal rund 40 Millionen US-Dollar hinzu. Inzwischen hat die US-Weltraumagentur auch bereits einen zweiten und dritten Transport gebucht, die Mission IM-2 soll schon in anderthalb Monaten beginnen. Voraussetzung dafür dürfte aber sein, dass bei der Premiere jetzt alles klappt.

Die geplante Mission von Intuitive Machines unterstreicht das wieder erwachte Interesse am Mond, folgt aber auch auf eine Reihe von Fehlschlägen. So war im August die russische Mondsonde Luna-25 abgestürzt, nachdem der kommerzielle japanische Lander Hakuto-R schon im April beim Landeanflug zerstört worden war. Zuletzt war dann die privatwirtschaftliche Peregrine Mission One gescheitert, deren Lander hat es aber nicht einmal bis zum Mond geschafft. Im Kontrast dazu stehen die Erfolge der indischen und der japanischen Weltraumagenturen, die beide ihre jeweils erste Sonde auf dem Mond gelandet haben. Der Start von IM-1 soll am Donnerstag live beim Kurznachrichtendienst X/Twitter übertragen werden.

"Odysseus" ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon belegt die NASA, den restlichen Raum haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Nach einem erfolgreichen Aufsetzen mehr als eine Woche nach dem Start wäre der Lander nach Angaben von Intuitive Machines ungefähr sieben Tage lang funktionsfähig. Dann würde dort die Mondnacht einsetzen, in der das Gerät nicht mehr arbeiten kann. Bis es so weit ist, muss aber noch eine ganze Menge gelingen.

Update

Livestream ergänzt

Update

Die Mission ist erfolgreich gestartet.

(mho)