Napster-Neustart frühestens im Herbst

Schuld an der Verzögerung seien die Musikkonzerne, die nicht bereit seien, Lizenzen für einen genügend großen Musikkatalog zu gewähren, erklärte der Napster-Chef.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die seit Monaten lahmgelegte Musiktauschbörse Napster wird nach einem Bericht der Financial Times Deutschland frühestens im Herbst wieder den Betrieb aufnehmen. Schuld an der Verzögerung seien die Musikkonzerne, die nicht bereit seien, der Tauschbörse Lizenzen für einen genügend großen Musikkatalog zu gewähren, erklärte Napster-Chef Konrad Hilbers in der Mittwochausgabe des Finanzblatts. Das Angebot müsse außerdem auf CDs gebrannt oder vom PC auf andere Geräte kopiert werden können. "Ich kann nicht mit den Lizenzen an den Start gehen, die uns die Plattenfirmen gewähren wollen, und mit denen wir die Konsumenten enttäuschen würden", sagte Hilbers.

Nach Informationen der Zeitung finden derzeit keine Verhandlungen zwischen den Labels und Napster statt. Nach Millionenklagen der Musikindustrie wegen Verletzung von Urheberrechten hatte die Tauschbörse im Sommer 2001 ihren Dienst einstellen müssen -- das Berufungsgericht in diesem Verfahren hatte diese Woche erst die Entscheidung für rechtmäßig erklärt. Der Neustart mit dem Medienkonzern Bertelsmann als Partner war ursprünglich noch für vergangenes Jahr geplant, verzögerte sich jedoch immer weiter. Zuletzt hieß es, Napster solle als kostenpflichtiger Abo-Dienst noch diesen Monat wieder an den Start gehen; nach Äußerungen von Hilbers am Wochende war aber klar geworden, dass dieser Termin nicht zu halten ist. (jk)