Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an drei US-Forscher

Die US-amerikanischen Wissenschaftler Leonid Hurwicz, Eric S. Maskin und Roger B. Myerson erhalten den von der schwedischen Notenbank gestifteten diesjährigen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Er ist mit mit 10 Millionen schwedischen Kronen (rund 1,1 Milionen Euro) dotiert. Der aus Russland stammende Hurwicz gilt als Begründer der "mechanism design theory", die Strategien beim Abschluss von Verträgen erforscht. Maskin und Myerson hätten sie wesentlich weiterentwickelt, hieß es in der Begründung. Ihre Arbeiten hätten das Verständnis von gut funktionierenden Märkten verbessert.

Nur unter idealen Voraussetzungen wirke das vom schottischen Philosophen Adam Smith formulierte Prinzip der Selbstorganisation der Märkte, für das er die Metapher der "unsichtbaren Hand" prägte, erläutert das Nobelpreis-Komitee in der Kurzbegründung. In der Realität führten beispielsweise Wettbewerbsverzerrungen und fehlende Informationen dazu, dass diese Voraussetzungen nicht gegeben seien. Zudem fänden viele Transaktionen nicht auf offenen Märkten statt.

Solche Fragen zu beantworten, wie die optimalen Mechanismen aussehen müssen, dass die am wirtschaftlichen Handeln Beteiligten den angestrebten Profit oder soziale Vorteile erreichen und ob staatliche Regulierung benötigt werde, sei kompliziert. Dabei müssten Informationen über Vorlieben Einzelner und die vorhandenen Produktionsmittel berücksichtigt werden, die über eine Vielzahl von Akteuren verstreut seien, die wiederum zunächst ihre eigenen Vorteile im Blick haben. Die mechanism design theory habe das Verständnis solcher Zusammenhänge außerordentlich erweitert. Sie helfe Ökonomen, Bedingungen zu analysieren sowie gute und schlechte voneinander zu unterscheiden.

Zu der Bekanntgabe der anderen Nobelpreise 2007 siehe:

• Al Gore erhält Friedensnobelpreis
• Nobelpreis für Literatur geht an Doris Lessing
• Chemie-Nobelpreis für Erforschung von Katalyse
• Physik-Nobelpreis für Festplatten-Verbesserung
• Medizin-Nobelpreis für Gen-Schalter
• "Für robuste Computersimulationen fehlen uns noch zu viele Informationen"

(anw)