Noch eine Schwarzweiß-Edelkamera: Leica M11 Monochrom für über 9.000 Euro
Zeitgleich mit Pentax' erster digitaler Schwarz-Weiß-Kamera schickt Leica seine monochrome M11 ins Rennen. Der Ansatz ist jedoch völlig anders.
- Nico Ernst
Ab sofort ist die Leica M11 Monochrom verfügbar. Leica hat die Kamera, die sich nur für digitale Schwarz-Weiß-Fotografie eignet, nicht vorher angekündigt. Das Modell ist als Reaktion auf die Ankündigung der Pentax K-3 Mark III Monochrom zu verstehen, die erst Ende April 2023 ausgeliefert werden soll.
Direkt vergleichbar sind die beiden Kameras nicht, denn bei der Pentax handelt es sich um eine Spiegelreflex im APS-C-Format, während die Leica eine kompakte Messsucherkamera ist. Auch beim Preis gibt es deutliche Unterschiede: Der Body der Pentax kostet 2500 Euro, die Leica ohne Objektiv 9450 Euro. Zudem ist die M11 Monochrom schon die dritte Kamera von Leica mit diesem Konzept; bisher war die Leica M10 Monochrom aktuell.
Leica M11 (5 Bilder)
M11 ohne Farbfilter
Dem Namen folgend basiert Leicas neue Schwarzweiße auf dem Gehäuse der Leica M11, und auch der Sensor mit 60 Megapixeln scheint derselbe zu sein. Es handelt sich um ein rückwärtig beleuchtetes CMOS-Bauteil. Wie der Hersteller in seinen technischen Daten angibt, fehlt nur der Farbfilter, was die Empfindlichkeit um eine Blendenstufe steigert. Das ergibt, gerade bei Aufnahmen nur mit Graustufen, höheren In-Bild-Kontrast.
Folglich können Fotografen den ISO-Wert von 125 bis 200.000 einstellen. Bei DPRreview finden sich erste Beispielbilder mit verschiedenen Empfindlichkeiten, die wie schon bei den Vorgängermodellen weit über das hinaus gehen, was mit klassischen Schwarzweiß-Filmen oder der Reduktion von digitalen Bildern auf Graustufen hinausgeht.
Vierfacher Speicher und schnelles USB-C
Bemerkenswert ist, dass Leica bei der M11 Monochrom auch über das hinausgeht, was die farbige M11 zu bieten hat. So gibt es nun einen auf 256 GByte vervierfachten integrierten Speicher zusätzlich zum SD-Slot für UHS-II-Karten. Der interne Speicher dürfte die schnellste Quelle für den neuen USB-C-Port mit 10 GBit/s sein, auch wenn es dazu noch keine Messdaten gibt. Die anderen Neuerungen sind marginal: Statt Gorilla-Glass gibt es Saphirglas über dem Display, und die Beschriftung des Gehäuses verzichtet zum Thema passend auf Farben.
Die restlichen Daten finden sich bereits vollständig bei Leica, wo die M11 Monochrom bestellt werden kann. Dass Leica den Verkaufsstart der Kamera gut vorbereitet hat, zeigt sich, wenn man den Preis eines guten gebrauchten Kleinwagens ausgeben will: Bereits in zwei bis fünf Werktagen soll die Kamera geliefert werden.
(keh)