Online-Shop Etoys geht das Geld aus

Das Weihnachtsgeschäft soll eigentlich den größten Teil des Jahresumsatzes für die Online-Shops bringen - beim Online-Spielzeughändler Etoys ist davon keine Rede mehr.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das Weihnachtsgeschäft soll eigentlich den größten Teil des Jahresumsatzes für die Online-Shops bringen. Doch offensichtlich profitieren nicht alle Internet-Läden wie erhofft vom "W-Commerce": Der Spielwarenladen Etoys, Anfang des Jahres durch die juristische Auseinandersetzung mit der Künstlergruppe Etoy in die Schlagzeilen geraten, gibt für das laufende Quartal eine Umsatzwarnung aus: Man werde 50 Prozent weniger Umsatz machen als ursprünglich erwartet, der Verlust werde um 40 Prozent über den Prognosen liegen. Ende März 2001 werde man die Kapitalreserven aufgebraucht haben, bis dahin hoffe man mit weiteren Kapitalgebern oder Fusionspartnern eine neue Finanzierungsrunde einläuten zu können. Anfang des Jahres werde es zudem Entlassungen von Mitarbeitern geben.

Zwar läuft das Weihnachtsgeschäft nach Angaben von Marktforschungsinstituten auch für die Internet-Shops bislang gut, doch Etoys scheint davon nicht viel zu haben. Der Absatz im Weihnachtsgeschäft laufe nur schleppend, erklärte das Unternehmen, immerhin der zweitgrößte Online-Spielzeughändler der USA. Der Umsatz werde im Vergleich zum Vorjahr nur um 22 bis 28 Prozent steigen; 1999 konnte Etoys für das dritte Quartal noch einen Zuwachs von 366 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 1998 verbuchen.

Etoys ist der erste Internet-Händler, der eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgeben musste, während aus der PC-Branche kaum noch ein Unternehmen davon ausgehen kann, die Prognosen für das laufende Quartal zu erfüllen. Allerdings ist Etoys nicht der einzige Online-Spielzeughändler, der vor Schwierigkeiten steht: Toytime. com und Disneys Toysmart wurden schon geschlossen, KBKids.com entließ 30 Prozent der Belegschaft, während Toys'r'Us, Marktführer in den USA, den größten Teil seiner Online-Geschäfte inzwischen über Amazon abwickelt. (jk)