Online studieren: Geht doch!

Seite 2: Berliner Hochschule: alle Veranstaltungen online

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An der Berlin School of Design and Communication, eine School der SRH Berlin University, werden zum Semesterende alle Prüfungen stattfinden. "Ob an der Hochschule oder vor dem Laptop zu Hause, wird die Zeit zeigen“, sagt Gabor Kovacs, Professor für angewandte digitale Medien und Leiter des Studiengangs Web-Development. Die SRH Berlin ist eine von acht privaten Hochschulen und einer Universität in Deutschland der Stiftung Rehabilitation Heidelberg, kurz SRH. Alle Veranstaltungen an der Hochschule in Berlin finden in diesem Semester online statt.

Über das Campus-Management-System werden die Veranstaltungen geplant, das ist synchronisiert mit dem Kollaborationstool Microsoft Teams. Für jede Vorlesung wird ein Team erstellt und alle Mitglieder automatisch eingeladen. Ob die Vorlesung ankommt, darüber entscheidet die Art der Präsentation der Inhalte. "Online-Vorlesungen müssen abwechslungsreicher als Präsenzvorlesungen sein, weil es sonst schnell öde wird und die Studierenden demotiviert“, sagt der ausgebildete Kommunikations-Designer und Medienpädagoge Kovacs. Drei Stunden Powerpoint-Präsentationen in einem Onlinemeeting machen jeden Menschen müde.

Gabor Kovacs, Professor für angewandte digitale Medien und Leiter des Studiengangs Web-Development, an der Berlin School of Design and Communication.

Er lehrt im Fach Kommunikationsdesign in 12 Modulen und hat etwa 15 Studenten in einer Vorlesung. Zunächst gibt er einen Überblick was folgt, teilt die Gruppe dann in drei Teams ein, gibt beispielsweise zwei Teams eine Aufgabe und etwa 20 Minuten Zeit für deren Bearbeitung, während er sich live mit einer Gruppe beschäftigt. So wechselt er die Teams durch und gibt zwischendurch Feed-back zu den Gruppenarbeiten. Zum Schluss wird gemeinsam eine Zusammenfassung der Sitzung erstellt.

"Online-Vorlesungen sind für Professoren intensiver als Präsenzunterricht, weil anspruchsvoller in der Präsentation“, sagt Kovacs. Die Technik hält er für so gut, dass alle Inhalte online mindestens genauso gut gelehrt werden können wie in Frontalvorlesungen. "Wenn man den Aufwand nicht scheut.“ Kovacs geht davon aus, dass aufgrund der Erfahrungen mit der Online-Lehre die Akzeptanz und Nachfrage nach digitalen Medien steigen wird und dass Präsenz künftig mehr geschätzt wird nach Zeiten der Isolation.

Die Berliner Hochschule war mit ihrem Online-Angebot schnell und umfassend am Markt, weil sie als private Institution von den Studiengebühren ihrer Studierenden lebt. Keine Vorlesungen hätten keine Einnahmen zur Folge gehabt. (tiw)