Patentstreit mit Apple: Samsung will vor Oberstes Gericht der USA ziehen

Der Supreme Court soll entscheiden, ob die Südkoreaner Hunderte Millionen US-Dollar an Apple zahlen müssen. Zuletzt war Samsung vor einem Berufungsgericht gescheitert.

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Samsung Galaxy S6 and Galaxy S6 Edge

Samsung-Handys.

(Bild: dpa, Jeon Heon-Kyun)

Lesezeit: 2 Min.
Apple vs. Samsung

Auf vier Kontinenten haben sich Apple und Samsung vor Gericht getroffen, um den jeweils anderen wegen Verletzung von Patenten und Geschmacksmustern zu verklagen. Seinen bis dato größten Sieg errang Apple in Kalifornien: Ein Geschworenengericht befand Samsung für schuldig, mit zahlreichen Geräten gegen Apples Rechte verstoßen zu haben. Eine Übersicht über die Patente und Geschmacksmuster von Apple, um die es in dem Prozess ging, sowie über das Urteil und die bisherigen Weiterungen:

Samsung trägt den Patentstreit mit Apple vor den Obersten Gerichtshof der USA. Damit findet der seit 2012 andauernde Rechtskrieg um die mögliche Verletzung von Patenten und Geschmacksmustern bei iPhone und Co. einen neuen Höhepunkt. Wie das Sillicon-Valley-Blatt San Jose Mercury News meldet, reagieren die Südkoreaner damit auf die Entscheidung des zuständigen Berufungsgerichts, Samsung nicht erneut anhören zu wollen.

Samsung plant, den Supreme Court bis November anzurufen. Es gehe "um Fragen größter Wichtigkeit" im Patentrecht – und auch darum, was Innovationen im High-Tech-Sektor bedeuteten ("the scope of innovation"). Nach dem letzten Urteil müsste Samsung fast 550 Millionen US-Dollar an Apple zahlen. 400 Millionen davon hält Samsung für ungerechtfertigt. Der Betrag war bereits von über einer Milliarde Dollar im ursprünglichen Urteil geschrumpft.

Zuletzt hatte das US-Patent- und Markenamt ein Apple-Geschmacksmuster in dem Fall nachträglich abgelehnt – diese Entscheidung kann aber noch angefochten werden. Es ist unklar, welche Auswirkungen dies auf den Fall vor dem Supreme Court haben wird.

Apple vs. Samsung, 2. Runde

Seit Ende März 2014 läuft der zweite Prozess zwischen Apple und Samsung. Diesmal geht es ausschließlich um angeblich verletzte Patente, Geschmacksmuster (Design-Patente) spielen keine Rolle. Apple verlangt einen Schadenersatz von 2 Milliarden US-Dollar, Samsung seinerseits möchte 7 Millionen haben.

Verschiedene IT-Konzerne wie Google, Facebook, eBay, Dell und HP hatten sich zuvor an das Berufungsgericht mit einer Eingabe gewandt, die Samsung unterstützte. Darin hieß es, das Urteil könne zu "absurden Ergebnissen" führen und "verheerende Auswirkungen" auf die Firmen haben.

Noch kann niemand sagen, ob die Samsung-Klage überhaupt vom Supreme Court angenommen wird. Sie muss dort als entsprechend wichtig bewertet werden. Jedes Jahr gehen Tausende Fälle an den Obersten Gerichtshof, er hört aber nur einen Bruchteil. (bsc)