Plug-in-Hybride sollen mit Geofencing und Blockchain umweltfreundlicher werden

Drei Jahre lang hat Ford Transporter mit Hybrid-Antrieb fahren lassen und dabei getestet, wie der Gebrauch des Elektroantriebs automatisiert werden kann.

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(Bild: heise Autos)

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Ford hat drei Jahre lang in einer Studie in drei Städten erkundet, wie Transporter mit Plug-in-Hybrid-Antrieb helfen können, die Luftqualität zu verbessern. Der Autohersteller hat in Köln, Valencia und London Transporter seiner Baureihen Transit und Tourneo mit einem hybriden Antrieb insgesamt 400.000 km im Einsatz von Unternehmen und städtischen Behörden auf Fahrt geschickt. Es habe sich gezeigt, dass sich der Umweltnutzen der Plug-ins (PHEV) steigern lässt, wenn mit ihnen die Techniken Geofencing und Blockchain genutzt würden, teilte Ford mit.

In Fords Experiment wechselte der Antrieb der eingesetzten Transporter je nach lokaler Luftqualität automatisch in den rein elektrischen Modus, schildert der Autohersteller. Dafür wird mit Geofencing eine Technik eingesetzt, die ortsabhängig bestimmte Aktionen auslösen. Sie ist im Transit Custom Plug-in-Hybrid serienmäßig eingebaut und aktiviert den elektrischen Modus ohne Eingriff des Fahrers, sobald das Fahrzeug mit ausreichend geladener Batterie eine Umweltzone befährt.

Der Effekt könne noch verstärkt werden, erläutert Ford, und zwar mit Blockchain-Technik. Sie diene als manipulationssicheres und transparentes Logbuch, das permanent Aufzeichnungen mit Zeitstempel erstellt. Dabei wird registriert, mit welchem Antriebssystem das Fahrzeug eine per Geofencing elektronisch markierte Umweltzone befährt. Anhand dieser auf mehreren Computern gespeicherten Daten können die emissionsfrei zurückgelegten Kilometer dokumentiert und bei Bedarf mit berechtigten Beteiligten wie Stadtämtern und Flottenbetreibern geteilt werden.

In Köln wurde außerdem das dynamische Geofencing untersucht. Dabei werden Umweltzonen situativ dort eingerichtet, wo die Luft gerade besonders belastet ist. Anhand der Daten der Stadt Köln und deren System des Wetter- und Klimadienstleisters Climacell schalten die Testfahrzeuge von Ford in diesen Bereichen automatisch in den emissionsfreien Elektromodus.

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Von den insgesamt 218.300 Kilometern, die die 20 Testwagen in Köln und Valencia im Modellversuch zurücklegten, fuhren sie 105.600 Kilometer rein elektrisch, erläutert Ford. In den durch Geofencing markierten Zonen in Köln sei dieser Wert auf 70 Prozent gestiegen.

Ford Transit Custom PHEV Standards (4 Bilder)

Von außen deutet fast nichts auf den seriellen Hybridantrieb hin.
(Bild: Clemens Gleich)

Der vermeintliche oder tatsächliche Nutzen von Plug-in-Hybriden für die Umwelt wird in jüngster Zeit verstärkt diskutiert. Im November warfen europäische Verkehrsclubs, die sich besonders dem Umweltschutz verschrieben haben, in die Debatte ein, PHEV belasteten das Klima weitaus stärker als von den Autoherstellern behauptet. Insgesamt wird PHEV-Fahrern unterstellt, den Elektromodus ihrer Fahrzeuge zu wenig zu nutzen, ihre Akkus zu selten aufzuladen.

(anw)