Qualcomm kauft die Handy-Grafikchipsparte von AMD

Die Firma Qualcomm übernimmt die ehemalige ATI-Sparte für sparsame Handy- und TV-Grafikchips, die mit der ATI-Übernahme zu AMD kam.

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Wie angekündigt, stößt AMD nun die mit der Übernahme von ATI 2006 erworbene Sparte ab, die sparsame Spezial-Grafikprozessoren für Handys, Smartphones, Navis und andere Mobilgeräte entwickelt. Käuferin ist die US-Firma Qualcomm, die die ATI-Imageon-Grafikkerne schon seit Jahren als Intellectual-Property-(IP-)Cores in Systems-on-Chip (SoCs) gemeinsam mit ARM-Prozessorkernen integriert. Qualcomm-SoCs stecken in vielen der eingangs erwähnten Geräte.

Für die Handheld-Grafikchipsparte zahlt Qualcomm rund 65 Millionen US-Dollar an AMD, wovon noch eine ungenannte Summe für Zahlungen an Mitarbeiter zurückbehalten wird. Die zuständigen Behörden sollen der Transaktion bereits zugestimmt haben. Der Verkauf der ehemaligen ATI-Sparte für Digital-TV-Grafikchips (Xilleon, Theatre 300, NXT) an Broadcom hatte AMD im August 2008 141,5 Millionen US-Dollar eingebracht, ursprünglich waren rund 193 Millionen US-Dollar geplant.

Mit dem Zukauf der OpenGL-ES- und OpenVG-tauglichen Imageon-Grafikprozessoren wird Qualcomm nun zum Lizenzgeber für konkurrierende Handy-SoC-Hersteller wie Freescale oder STMicroelectronics. Wie sich das auf die Verbreitung der Imageon-Technik auswirkt, ist unklar. Ebenfalls weit verbreitet in Handys und Smartphones sind die PowerVR-Kerne der Firma Imagination Technologies, an der Apple und Intel kürzlich ihre Anteile erhöht haben. PowerVR-Grafik steckt unter anderem im iPhone, im Intel-Atom-Chipsatz US15W (GMA 500) und in neuen ARM-SoCs von Freescale, die sich für Netbooks eignen sollen. Auch Qualcomm zielt mit den Snapdragon-SoCs auf Netbooks. (ciw)