Reality Pro: Was das Headset Apple kostet und was das Management davon hält

Apples KonzernfĂĽhrer sind Berichten zufolge weiterhin nicht vollkommen begeistert vom ersten Mixed-Reality-Headset. Weitere Details zu Kosten sickern durch.

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So stellt sich ein 3D-KĂĽnstler das erste Apple-Mixed-Reality-Headset vor.

(Bild: Ian Zelbo)

Lesezeit: 3 Min.

Noch genau zwei Wochen, dann dürfte Apple sein erstes Mixed-Reality-Headset vorstellen. Hinter dem Produkt stecken Jahre der Vorbereitung – schon seit 2015 soll der Hersteller an dem Gerät arbeiten. Immer wieder ergaben sich große Herausforderungen. Der eigentliche Plan, eine echte Computerbrille auszuliefern, wurde zugunsten eines klassischen kombinierten AR-/VR-Geräts zunächst aufgegeben – nun soll die in einigen Jahren erscheinen, wenn überhaupt.

Klar ist bereits, dass Apple für sein wohl Reality Pro genanntes Headset viel Geld in die Hand nehmen wird. Die Produktionskosten liegen angeblich je Gerät bei mindestens 1500 US-Dollar, heißt es in einer Schätzung aus der vergangenen Woche, die sich auf Infos aus Asien stützt. Bislang gilt als sicher, dass die Reality Pro für Endkunden mindestens 3000 Dollar kostet, in Europa sicher noch etwas mehr. Pläne, das Headset mit einem Verlust zu verkaufen, soll Apple laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg aufgegeben habe – das ist auch nicht die Art des Konzerns.

Intern ist die Kritik an dem Projekt angeblich nicht verstummt. Schon im März hieß es, Apples Management sei sich bei den Chancen für das Projekt keineswegs einig. Nun schreibt Bloomberg, zentrale Chefs wie CEO Tim Cook, Softwareboss Craig Federighi oder Apple-Silicon-Leiter Johny Srouji hielten "Abstand" von dem Projekt. Cooks Art, nicht wie Steve Jobs über Produktdetails zu entscheiden, war hier angeblich einmal mehr spürbar.

Apple hatte angeblich geplant, schon 2020 mit dem Gerät herauszukommen. Dann kam es zu Hard- und Softwareproblemen. Aktuell rechnet der Konzern mit Verkäufen von nicht ganz einer Million Einheiten im ersten Jahr, wobei man ursprünglich auf drei Millionen Stück gehofft hatte.

Momentan rechnet Apple damit, eine erste echte Augmented-Reality-Brille in vier Jahren vorstellen zu können. Dies war auch die ursprüngliche Idee: Ein Gerät, das das iPhone ersetzen könnte und die Umwelt mit Daten anreichert. Das war einst auch die Idee von Ex-Designchef Jony Ive, der bis vor einem Jahr noch an dem Projekt beteiligt gewesen sein soll. Er sorgte auch dafür, dass das Reality Pro ein Standalone-Gerät ist, das ohne iPhone funktioniert – wenn auch mit einem per Kabel befestigten Akkupack. Das Headset soll zudem einen Außenbildschirm haben, damit andere Menschen die Augen des Benutzers sehen.

Insgesamt sei Apple aber "gut vorbereitet" für die Einführung des Reality Pro, glaubt Apple-Analyst Ming-Chi Kuo, der gute Kontakte in die Lieferkette des Konzerns hat. Davon profitieren auch Apples Lieferanten, die M2-Prozessoren, OLED-Schirme, Hülle und mindestens ein Dutzend Kameras liefern sollen. Letzte Infos kommen unterdessen aus dem Bereich des Markenrechts: So hat Apple schon 2017 den Trademark "Deep Screen" über eine Briefkastenfirma eintragen lassen. Ob die Bezeichnung Verwendung findet, bleibt unklar – sie könnte für Virtual-Reality-Erlebnisse stehen. Eine weitere frisch entdeckte Marke nennt sich "xrProOS", die erst vorvorige Woche eingetragen wurde. Sie folgt auf xrOS, das für das Betriebssystem des Headset stehen soll. Weshalb es dafür eine Pro-Variante geben sollte, bleibt unklar. Weitere Marken sind "Reality One", "Reality Processor" und "Optica".

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(bsc)