STMicroelectronics verkündet Rekordergebnis

Mit einem Umsatzwachstum um 54,5 Prozent legt der größte europäische Halbleiterhersteller STMicroelectronics ein glänzendes Ergebnis vor.

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Mit einem Umsatzwachstum um 54,5 Prozent auf 7,813 Milliarden US-Dollar legt der größte europäische Halbleiterhersteller STMicroelectronics ein glänzendes Ergebnis für das Jahr 2000 vor. Der Umsatzanstieg des Unternehmens war damit deutlich größer als der des gesamten Chipmarktes, der im vergangenen Jahr um etwa 35 Prozent wuchs. ST ist jetzt der weltweit siebtgrößte Chipfabrikant und belegt im europäisch-asiatischen Vergleich Rang drei.

Auch im letzten Quartal 2000, als sich besonders bei DRAMs und anderen PC-Komponenten bereits ein Abwärtstrend bemerkbar machte, konnte STMicroelectronics den Umsatz noch um 48,3 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 1999 steigern. Die eingenommenen 2,191 Milliarden US-Dollar wird man nach Einschätzung des ST-Chefs Pasquale Pistorio aber im laufenden ersten Quartal 2001 nicht erreichen. Mit rund 2 Milliarden US-Dollar will man aber immerhin noch deutlich mehr als im ersten Quartal 2000 einfahren.

Im vergangenen Quartal wuchsen die Sparten Telekommunikation, Computer- und Consumerprodukte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 74,5, 43,5 und 41 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2000 schrumpfte das Segment der Consumerelektronik um 7,5 Prozent, was aber die anderen Bereiche mehr als ausgleichen konnten.

Im laufenden Jahr will man rund 2,5 Milliarden US-Dollar investieren, das sind 800 Millionen Mark weniger als im Jahr 2000. Allerdings sollen die Investitionen der Marktlage angepasst werden, sowohl nach oben oder nach unten. Das zeigt deutlich die derzeitige Unsicherheit, was die Entwicklung des Geschäftes betrifft. Pistorio hebt hervor, dass sich STMicroelectronics dank des fetten Jahres 2000 in einer guten Position für den Ausbau der eigenen Marktanteile befindet. Damit deutet er eine gewisse Trendwende im Halbleitermarkt an: Im abgelaufenen Jahr, das in einigen Bereichen von Bauteileknappheit gezeichnet war, rissen die Elektronikhersteller praktisch allen Chipherstellern deren Produkte aus den Händen. Jetzt geht man bei ST offenbar davon aus, dass man härtere Bandagen anlegen muss – gutes Wachstum geht in Zeiten schwächerer Märkte nur auf Kosten der Konkurrenten, die sich dagegen sicherlich wehren.

STMicroelectronics sieht sich für die Zukunft gut gerüstet. Unter anderem hob Pistorio die Zusammenarbeit mit Ovonyx hervor, deren Dünnfilm-Speichertechnik ST in Flash-Speicher- und anderen Chips einsetzen will. Andere DRAM-Hersteller entwickeln zurzeit fieberhaft MRAM-, FRAM- und FeRAM-Techniken, die ebenfalls schnelle und nichtflüchtige Chips zum Ziel haben. Mit Intel gemeinsam arbeitet ST an Flashbausteinen, die bei den neuen i8xx-Chipsätzen als Firmware-Hubs zum Einsatz kommen. Außer auf den PC-Bereich, wo man mit der Ravisent-Übernahme und der Entwicklung spezieller Bausteine für DVD-Anwendungen das Angebot weiter ausbaut, zielt ST besonders auch auf das stark wachsende Segment der Settop-Boxen. (ciw)