SWPA 2015: Interview mit Bernhard Lang

Seite 2: Vorbereitung, Kosten, Gefahren

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Ich stelle mir das Projekt "Aerial Views" sehr aufwendig vor. Immerhin entstehen die Bilder ja alle von oben. Wieviel Vorbereitung brauchen Sie dafür?

Bernhard Langs "Arial Views" ist ein freies Projekt, das er selbst finanziert. Für seine Luftbilder interessieren ihn Muster und Detailreichtum, grafische Elemente und Farbigkeit.

(Bild: Bernhard Lang, Deutschland, courtesy of SWPA 2015)

Bernhard Lang: Das muss alles organisiert sein, man muss gutes Wetter abwarten, man muss einen Piloten buchen, einen Hubschrauber buchen. Wie lange man in der Luft ist, kommt dann darauf an, ob man etwas Bestimmtes ansteuern will. Zwei bis drei Stunden dauert so ein Flug dann schon. Im Jahr mache ich vielleicht vier bis fünf solcher Produktionen. Mehr geht gar nicht. Das ist zu teuer. Da bräuchte ich einen Sponsor. Für künftige Projekte suche ich auch tatsächlich noch Sponsoren. In Deutschland kostet eine Helikopterstunde ab 1200 Euro. Ich finanziere das zum Teil mit Auftragsarbeiten gegen. Das ist schon immer noch eine Liebhaberei.

Ich stelle mir das ziemlich spektakulär vor.

Bernhard Lang: Man darf sich das nicht so spektakulär vorstellen. Ich sitze an der geöffneten Hubschraubertür und fotografiere nach draußen.

Kann das nicht manchmal gefährlich werden?

Bernhard Lang: Mein erster Flug war mit einem Sportflugzeug und der Pilot war ausgefallen. Also musste ein Ersatzpilot her, der kannte die Maschine natürlich nicht so gut. Wir starteten auf einem kleinen Wiesenflughafen, auf dem wir auch wieder landen mussten. Hinter der Landebahn war dort aber ein Loch, wo es tief herunterging. Und bei der Landung hatten wir Rückenwind und da hat der Pilot gemerkt, es langt nicht und hat dann wirklich im letzten Moment hochgezogen. Sonst wären wir in dieses Loch reingedonnert. Ein Adrenalin-Junkie bin ich nicht. Sonst ist das Fliegen eigentlich immer sehr sicher. Aber das erste Mal war schon ein bisschen gefährlich. Da war ich froh, als ich wieder aussteigen konnte. Aber froh bin ich eh jedes Mal, wenn ich wieder draußen bin aus dem Hubschrauber.