Siemens: Stellenstreichungen bei IT-Dienstleistungstochter

Der Elektronik-Konzern setzt sein Krisenmanagement neben dem Verkauf von Geschäftsteilen mit massiven Stellenstreichungen bei Siemens Business Services fort.

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Von
  • Ekkehard Jänicke

Der Siemens-Konzern setzt sein Krisenmanagement mit massiven Stellenstreichungen und dem Verkauf von Geschäftsteilen fort. Wie das Unternehmen mitteilte, fallen bei der Tochter Siemens Business Services (SBS) bis Ende 2003 noch einmal 2.500 Stellen weg. Diese Nachricht verband die Konzernzentrale mit dem Überraschungscoup, sieben Teilfirmen für 1,69 Milliarden Euro mehrheitlich an den US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) zu veräußern. Damit wechseln Sparten mit 22.800 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,5 Milliarden Euro den Besitzer.

Mit dem Stellenabbau sollen bei der IT-Tochter SBS 500 bis 600 Millionen Euro eingespart werden, erklärte ein Konzernsprecher. Kündigungen werde es aber angeblich nicht geben. Stattdessen sollen die Stellen ausscheidender Mitarbeiter nicht mehr besetzt werden. Zudem würden befristete Arbeitsverträge nicht mehr verlängert. Mit dem Verkauf der sieben Tochterunternehmen habe Siemens einen wichtigen Schritt zur weiteren Optimierung seiner Konzernstrukturen getan, meint Siemens-Chef Heinrich von Pierer. Nach der Übernahme der gemeinsam mit Bosch erworbenen Maschinenbaufirma Atecs Mannesmann hatte Siemens die für den Konzern wichtigen Filetstücke in die bisherigen Töchter eingegliedert.

Die Entscheidung, die in Großbritannien, Frankreich und Italien tätige Network Systems, eine Tocher der defizitären Sparte ICN, abzugeben, mehrt Gerüchte, Siemens könnte sich über kurz oder lang von der gesamten Sparte trennen. Experten schätzen die Verkäufe als Panikreaktionen und den Kaufpreis als Verschleuderungsaktion ein. Entsprechend gab die Siemensaktie heute bislang um über 4,5 Prozent nach und steht am frühen Nachmittag bei 45,50 Euro; der Aktienindex Dax stand zum gleichen Zeitpunkt mit 3,58 Prozent im Minus bei 3.394,30 Punkten. (Ekkehard Jänicke) (jk)