Sozialplan bei Lucent Deutschland unter Dach und Fach
Der Sozialplan für rund 800 Beschäftigte ist unterzeichnet worden; es drohen aber mehr Entlassungen als bislang geplant.
Der Sozialplan für rund 800 Beschäftigte beim Telecom-Ausrüster Lucent Technologies in Nürnberg ist endgültig unter Dach und Fach. Der Vertrag sei bereits am 11. Oktober unterschrieben worden, sagte Betriebsrats-Chef Reynaldo Zavala am heutigen Mittwoch. Der Sozialplan gilt vom 1. Oktober 2001 bis 30. September 2002.
"Das Ergebnis ist hervorragend, die materielle Ausstattung ist sehr gut", sagte Zavala. Allerdings seien nun mehr Mitarbeiter von der Entlassung bedroht. Neben den bisher angegebenen rund 80 Mitarbeitern im Forschungsschwerpunkt Mobilfunk sollen dort weitere Mitarbeiter entlassen werden. Außerdem seien andere Abteilungen in Verwaltung und Forschung geringfügig betroffen, sagte Unternehmenssprecher Gerhard Dahlberg. Statt Entlassungen schlug der Betriebsrat Lösungen wie Kurzarbeit oder vorübergehende Arbeitszeitverkürzungen vor.
Der Sozialplan legt die Höhe der Abfindung bei möglichen Kündigungen im Zuge der derzeitigen Restrukturierung fest. Beide Seiten hatten sich zudem bereits im September auf die Einsetzung der Beschäftigungsgesellschaft Enexy geeinigt. Unterdessen wird weiter ein Käufer für das Nürnberger Werk gesucht. Dort sind rund 620 der insgesamt 800 Stellen gefährdet. Die Entscheidung über die Zukunft des Werkes soll am 15. November fallen. Die Chancen für einen Verkauf werden als gut eingeschätzt. Mit Sicherheit gestrichen werden aber die übrigen knapp 200 Stellen in den Bereichen Forschung und Verwaltung. (dpa) / (jk)
