Sparbericht: der Opel Zafira 1.6 CNG
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Der Motor als Achillesferse
Mit seinem guten Raumangebot bietet sich der Zafira 1.6 CNG für lange Strecken geradezu an. Allerdings treten hier zwei gravierende Nachteile auf: Es mangelt dem auf 94 PS gedrosselten 1,6-Liter-Benziner, der normalerweise 105 PS leistet, an Elastizität, was auch auf das durch die Extra-Tanks noch erhöhte Fahrzeugleergewicht von 1665 Kilogramm zurückzuführen ist. Für die Beschleunigung auf 100 km/h werden langsame 17 Sekunden benötigt, speziell ab 80 km/h gestaltet sich die weitere Geschwindigkeitszunahme äußerst zäh. Zur Veranschaulichung sei angemerkt, dass diese 17 Sekunden dem Wert eines Mercedes 250 Diesel von 1986 entsprechen. Im Fall des Zafiras ist man an Steigungen oder nach Bremsvorgängen auf der Autobahn oft zum Zurückschalten in den vierten oder gar den dritten Gang gezwungen. Das bescheidene Drehmoment von 133 Newtonmeter liegt erst bei lärmendem 4200 Umdrehungen pro Minute an. Negativ bemerkbar macht sich auch der fehlende sechste Gang, was das Innengeräusch und den Verbrauch erhöht. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h ist hingegen kaum ein Makel, da sie auf der Autobahn nur selten ausgefahren werden kann.
Probleme mit der Gas-Infrastruktur
Zudem verteilen sich die Erdgastankstellen (noch) nicht immer an den Hauptstrecken oder Autobahnen. Als Konsequenz tankt man oft schon bei halb leerem Tank wieder auf, um es nicht auf den Rettungsanker in Form des automatisch umschaltenden Benzintanks ankommen zu lassen. Zwar gibt Opel jedem Zafira CNG ein dickes Buch mit auf dem Weg, in dem alle Erdgastankstellen verzeichnet sind, aber eine Wegplanung im Voraus bleibt unerlässlich, weil das aufpreispflichtige Navigationssystem leider keine Hinweise auf Standorte für Gasnachschub gibt.