Cebit

Sparsame Bürorechner und Server

Das Thema Energieeffizienz wird nicht erst seit den jüngsten Erkenntnissen zum Klimawandel heiß diskutiert. In Hannover zeigen die Hersteller, was sich in Sachen Stromsparen inzwischen getan hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 155 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Das Thema Energieeffizienz liegt nun auch in der IT-Branche voll im Trend; dafür gibt es sowohl technische als auch gesellschaftliche Gründe, und die Marketing-Abteilungen der Computerfirmen surfen die Stromspar-Welle so gut wie möglich ab. Bei den x86-Prozessoren war es das Unternehmen AMD, das bei seinen AMD64-Prozessoren deren im Vergleich zu Intels NetBurst-Prozessoren sparsameren Umgang mit Energie herausstellte. Dabei hat AMD sehr geschickt ausgenutzt, dass das Thema Umweltschutz in den vergangenen Jahren in den USA hip wurde. Mit Initiativen wie dem Green Grid, zu dem mittlerweile aber auch Intel gehört, setzte AMD hier Akzente. Auch Dell, Sun und VIA hängen das Thema Effizienz an die große Glocke.

Jenseits des (manchmal vermeintlichen) Öko-Hypes gibt es in Rechenzentren auch handfeste Gründe für sparsame Elektronik: Durch die Fortschritte bei der Miniaturisierung steigt die Packungsdichte von Prozessoren, Speichermodulen und Festplatten, weshalb die Kühlung immer mehr zum Problem wird. Aber auch die absolute Zahl an Systemen wächst enorm, sodass deren Energiebedarf ein immer größerer Kostenfaktor wird – auch für die Internet-Branche.

In Rechenzentren versucht man, durch Konsolidierung und Virtualisierung die Auslastung jedes einzelnen Servers zu verbessern und so dessen Effizienz zu steigern beziehungsweise die Zahl der nötigen Maschinen zu reduzieren. Bei den Arbeitsplatzrechnern wäre das Stromsparen eigentlich recht simpel, nämlich durch den Einsatz von Mobilprozessoren sowie Chipsätzen und Festplatten, die für Notebooks optimiert wurden.

Für viele Zwecke kann man ohnehin gleich zu Notebooks greifen, wenn Stromsparen tatsächlich die höchste Priorität hat. Sparsame Notebooks sind kaum noch teurer als viele Desktop-PCs. Andererseits bringt es der Umwelt wenig, wenn nur die Rechner sparsam werden – oftmals schluckt bereits die Bürobeleuchtung mehr Energie als der Bürocomputer, ganz abgesehen von Heizung, Klimatisierung und dem Verkehrsmittel, mit dem die Mitarbeiter ins Büro fahren. Zudem laufen sehr viele Bürocomputer unnötig durch oder verpulvern in vermeintlichen Stromspar-Modi sinnlos Strom.

Wer der Umwelt wirklich etwas Gutes tun will, darf also nicht nur auf einzelne Geräte schauen. Trotzdem lohnt es sich bei anstehenden Neubeschaffungen, auf energetische Sparsamkeit zu achten; dabei können Leitfäden und Gerätelisten helfen wie jene von EcoTopTen, Initiative EnergieEffizienz, EU-EnergyStar oder EnergyStar. Besser wäre sicherlich eine verbindliche Energiebedarf-Klassifizierung wie bei vielen Haushaltsgeräten, aber die scheint für Computer noch in weiter Ferne. Auch jahrelange Diskussionen haben hier bisher kaum konkrete Resultate geliefert.

Unterdessen nutzen einige Firmen auf der CeBIT die Aufmerksamkeit für das Thema, um neue Produkte vorzustellen. Leicht hat es das European Thin Client Forum (ETCF, Halle 4) mit dem Stromsparen. Andere Firmen zeigen sparsame Server und Desktop-Rechner fürs Büro, in denen Mobiltechnik steckt, etwa das Unternehmen Christmann mit dem TEO-Server und dem TEO-Mini. Bei den kleineren (darunter Transtec oder Pyramid) und großen Serverfirmen (IBM, Sun, Fujitsu Siemens, Hitachi, NEC – Dell und HP sind nicht mit Ständen vertreten) spielen die erwähnten Themen Virtualisierung und Konsolidierung eine wichtige Rolle. (ciw)