Spyker: Die Geschichte des Saab-Käufers

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Erst 75 Jahre später, im Herbst 2000, wurde wieder ein Auto mit dem Traditionsnamen vorgestellt, der Spyker C8 Spyder. Es folgten die geschlossene Version C8 Laviolette sowie der C12 LaTurbie und die SUV-Studie D12 Peking-to-Paris. Beide Zwölfender sind mit dem Sechsliter-W12 aus dem VW-Konzern bestückt. Jüngstes Produkt ist der 2009 gezeigte C8 Aileron, den es mittlerweile auch als offenen Spyder gibt. Beim Aileron kommt ein Audi-V8 mit 4,2 Liter Hubraum zum Einsatz, die Preise des hangearbeiteten Flitzers beginnen bei mindestens 226.088 Euro. Zu den Anteilseignern von Spyker Cars zählen übrigens der als Schöpfer des TV-Formats "Big Brother" bekannte Medienunternehmer John de Mol und das Öl-Emirat Abu Dhabi, das über eine Investmentgesellschaft 17 Prozent der Firmenanteile hält.

Der neue Besitzer von Saab nimmt sich deutsche Premium-Marken zum Vorbild, um Saab wieder in die Spur zu bringen. "Was ist mit Porsche? Wie kann ein kleiner Autohersteller, der in den 1980er Jahren an der Grenze zur Insolvenz stand, heute 100.000 Wagen im Jahr produzieren und großen Gewinn machen?" sagte Spyker-Chef Victor Muller der Financial Times (FT) zwei Tage nach der Einigung mit GM und fügte hinzu: "Wo war Audi vor 10 oder 15 Jahren? Nun verkaufen sie eine Million Autos." Der Absatz von Spyker beträgt bis dato jedoch nur einige Dutzend Autos pro Jahr, heißt es in dem Bericht weiter. Keine Erfolgschancen für den Neuanfang bei Saab sieht unterdessen Scania-Chef Leif Östling – der Lkw-Produzent hatte genau wie die Pkw-Sparte seine Wurzeln in dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Saab AB. Die Wiederbelebung von Saab sei eine "unmögliche Aufgabe", die er selbst für alles Geld der Welt nicht übernehmen würde.